IBM Deutschland GmbH

02.04.1999

STUTTGART: Big Blue preschte zwar als erster mit seinem Network-Computer vor, doch schon nach einem halben Jahr ließ die Euphorie allerorten nach, denn zwischenzeitlich machte die PC-Abteilung der Netzwerk-Division Konkurrenz und brachte einen sogenannten Net-PC auf den Markt. Dieser war nach den Vorgaben von Intel und Microsoft aufgebaut, konnte also um externe Festspeicher-Laufwerke (Harddisk, CD-Rom) erweitert werden. Im September 1997 wurde jedoch die Fertigung des Net-PCs wegen erwiesener Unverkäuflichkeit eingestellt. Offenbar verlangen die Kunden entweder nach einem voll ausgestatteten PC oder einer versiegelten Box mit Netzwerkanschluß.Letztere ist eben IBMs NC, die sogenannte "Networkstation", die es in drei verschiedenen Ausführungen gibt: als 100er-, 300er- oder 1000er-Modell. Während die kleinste Reihe 3270- und 5250-Terminal-Emulationen liefert, über X-Windows auf Unix-Server zugreift sowie Windows-Anwendungen im Multiuser-Betrieb eines NT-Servers zuläßt, bietet der 300er zusätzliche Features für den Zugang zum Internet. Das High-End-Modell, die Networkstation 1000, ist schließlich für den unternehmenskritischen Einsatz in Intranets vorgesehen und liefert eine deutlich verbesserte Java-Unterstützung.

Nach IBM-Angaben verkauft sich das 300er-Modell am besten, es macht allein fast 70 Prozent des gesamten NC-Umsatzes aus. Obwohl diese Maschine von einem Power-PC-Chip G 403 mit lediglich 66 MHz getrieben wird, reicht die Leistung offenbar für die meisten Anwendungen aus. Der Listenpreis beim 300er beläuft sich auf 1.453 Mark, zuzüglich der Kosten für den Bildschirm.

Das Herzstück des 1000er-Modells ist die Power-PC-CPU G 603 mit 200 MHz. Je nach Ausstattung mit Arbeitsspeicher kostet dieser NC zwischen 2.100 und 2.500 Mark, ebenfalls exklusive des Monitors.

Alle Networkstationen können über 10/100-Mbit-Ethernet oder Token Ring ans Netz angeschlossen werden. Die maximale Ausrüstung mit Arbeitsspeicher beträgt 64 MB EDO DRAM, in puncto Grafikauflösung liegen die Grenzen bei 1.600 x 1.200 Pixel. Optional erhältlich sind ein Smart-Card-Lesegerät und eine 16-Bit-Soundkarte. Ferner verfügt jeder IBM-NC über eine parallele und eine serielle Schnittstelle. (rw)

Dieter Zimmermann, Leiter IBM-Netzwerk-Computer-Division:

"Mit NCs keine Jahr-2000-Problematik."

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