IBM kauft Datenbankgeschäft von Informix

03.05.2001

Für eine Milliarde Dollar in bar kauft IBM die Datenbankabteilung des angeschlagenen Spezialisten Informix. Mit der Akquisition zieht Big Blue weltweit rund 100.000 Kunden auf seine Seite und stärkt damit gegenüber Konkurrent Oracle sein boomendes DB2-Datenbank-geschäft. Laut US-Marktforscher IDC konnte IBMs bei Datenbanken im ersten Quartal 2001 weltweit um 36 Prozent zulegen und beansprucht nun, Oracle die Daten-bankkrone entwunden zu haben.

IBM Chief Operating Officer Sam Palmisano begründet die überraschende Akquisition folgendermaßen. "Kunden investieren heftig in Daten-Management-Software, weil Sammeln, Speichern und Nutzen von Informationen der Kern jedes erfolgreichen E-Business sind. Die Übernahme versetzt uns in die Lage, mehr Kunden schneller mit solcher Technik zu versorgen." Laut dem Manager werden Infor-mix-Kunden künftig selbstverständ- lich unterstützt; unabhängig davon werde die Verkaufsmannschaft von Informix in die Software-Abteilung eingegliedert, der Name Informix wird verschwinden. Eine Zeitlang dürften die Informix-Produkte weiter vermarktet werden, bis ihre Integration in beziehungsweise Migration zu DB2 erfolgt ist. Die Akquisition soll im dritten Quartal abgeschlossen sein. Wie viele der 2.600 Informix-Mitarbeiter bleiben werden, steht dahin. Angeb-lich sollen vor allem Mitarbeiter aus dem administrativen Bereich entlassen werden, während der operative Bereich vorerst unangetastet bleiben soll.

Ascential Software, der neu ge-gründete Lösungspart von Infor-mix mit derzeit rund 1200 Mitar-beitern, will sich auf das Lösungs- geschäft mit Schwerpunkt Infor-mationsverwaltung und Business Intelligence konzentrieren. Die Ein- nahmen in Höhe von einer Milliar-de aus dem Verkauf des Daten-bank-Business würden für die Neuausrichtung genutzt. Da Ascential eng mit IBM zusammen arbeite, werde man gemeinsame Produkte entwickeln und vermarkten. (wl)

www.ibm.com

www.informix.com

www.idc.com

Zur Startseite