IBM kauft ISS - für 1,3 Milliarden Dollar

23.08.2006
IBMs Kaufrausch hält an - nach FileNet und MRO Software ist jetzt Internet Security Systems dran, mit dem Big Blue seine Managed Security Services stärken will.

Der amerikanische Sicherheits-Spezialist Internet Security Systems (ISS) ist IBM rund 1,3 Milliarden Dollar in Aktien wert. Wie IBM mitteilt, soll die Übernahme die Anstrengungen, Kunden ein umfassendes "Managed Services"-Portfolio anbieten zu können, stärken. Der Kauf der börsennotierten, in Atlanta beheimateten ISS werde, vorbehaltlich der Zustimmung seiner Aktionäre, im vierten Quartal 2006 abgeschlossen sein.

ISS, das Computer-Schutzsysteme (Software, Appliances und Dienstleistungen) für Unternehmen und Behörden anbietet und als Experte für das Aufspüren von Schwachstellen und Einbrüchen einen guten Ruf geniest, werde in die "Global Services"-Organisation eingegliedert. Dort soll das Unternehmen als Teil der Sicherheitsabteilung agieren; die Produkte sollen über diese Organisation, die über 3.500 Sicherheitsberater zählt, und über IBM-Partner verkauft werden, ferner mit den hauseigenen Tivoli-Angebot, etwa Service Management, sowie Third-Party-Produkten integriert werden

"Unternehmen erkennen", erläuterte Val Rahmani, General Manager Infrastructure Management Services bei Global Services, "dass Sicherheit infolge der sich schnell verändernden Sicherheits-Bedrohungen und der regulatorischen Auflagen zu einer unternehmenskritischen Priorität geworden ist. ISS ist eine wertvolle strategische Bereicherung von IBMs Portfolio von Technologien und Dienstleistungen." ISS-Chef Tom Noonan sagte, dass Kunden zunehmend erkennen würden, dass "Sicherheit zu einem netzwerkintegrierten Geschäftsprozess" werde. Die Zeit sei vorbei, Sicherheitsbelange lediglich als "reaktive Antwort auf einzelne Bedrohungen" zu behandeln.

IBM erklärte ferner, es werde die Forschungsabteilung "X-Force" von ISS, die permanent versucht, neue Bedrohungen für Unternehmensnetze aufzuspüren, integrieren. Diese Abteilung hat ein weltweites Netz von Security Operations Centers (SOC) - unter anderem an den Standorten Atlanta, Brisbane, Brüssel, Detroit und Tokio - geknüpft. IBM will diese SOCs seinen eigenen hinzufügen

Über Software hinaus bietet ISS Sicherheits-Appliances an, ferner Monitoring und Management von Sicherheitslücken. Das Unternehmen hat IBMs Angaben zufolge mehr als 11.000 Kunden, darunter 17 der weltweit größten Banken, 15 der größten Regierungen, elf der größten Versicherungen und 13 der weltweit führenden IT-Unternehmen. 1.285 Mitarbeiter in 20 Ländern und 35 Niederlassungen, unter anderem in Kassel, arbeiten für ISS. Das Unternehmen ist profitabel.

Mit ISS hat IBM binnen einem Monat das dritte börsennotierte Unternehmen gekauft. Der Enterprise-Content-Management-Spezialist Filenet war Big Blue 1,6 Milliarden Dollar wert, der amerikanische Asset-Management-Spezialist MRO Software 740 Millionen Dollar. (mf/wl)

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