IBM lässt sich in die Lizenzkarten schauen - aber wird man dadurch schlauer?

05.07.2007
Seit dieser Woche lässt sich IBM ein wenig in die Lizenzkarten schauen. Das Unternehmen erläutert in einem Brief an Kunden, welche Software-Lizenzen diese für welche Serverplattformen zahlen müssen.
IBMs Lizenzmodell nimmt die geheimnisvolle PVU als Messlatte.
IBMs Lizenzmodell nimmt die geheimnisvolle PVU als Messlatte.

Wer bislang von IBM Preise für Softwarelizenzen bei Servern erfahren wollte, war auf ein ebenso kryptisches wie kaum detailfreudiges Modell angewiesen, das der IT-Riese im letzten Jahr im Zusammenhang mit seinen neuen Power6-Chips vorgestellt hat.

Seit dieser Woche lässt sich IBM ein wenig in die Lizenzkarten schauen. Das Unternehmen hat nämlich in einem Brief an Kunden erläutert, welche Software-Lizenzen diese für welche Serverplattformen zahlen müssen.

In diesem Brief erfahren Kunden, dass 1. IBM eine neue Maßeinheit erfunden hat. Sie wird Processor Value Unit (PVU) genannt und basiert nach wie vor auf einem ebenso eigentümlichen wie hoffentlich zumindest IBM transparenten Messmaßstäben. Es fällt 2. auf, dass IBM den eigenen Chip Power6 mit 120 Prozent PVUS bewertet. Der Vorgänger Power5 wird dagegen mit 100 Prozent bewertet. Daraus folgt, dass Kunden beim Einsatz der Dual-Core-Chips 1,2 Serverlizenzen pro Core (nicht Socket) zu bezahlen haben.

Nun hat IBM versichert, dass der neue Power-Chip seinen und damit auch diesen Preis wert sei. Immerhin übertrifft der Chip seinen Vorgänger in Benchmark-Tests deutlich.

Doch was IBM nicht sagt, ist, wie es die im Juli vorigen Jahres erstmals vorgestellten PVUs seinen Kunden ernsthaft vermitteln will. Reine Benchmarks sagen bekanntlich wenig über die tatsächlichen Lasten, Skalierungen und Transaktionen in Unternehmensumgebungen aus.

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