IBM nimmt den Mittelstand aufs Korn

19.07.2007
IBM will mal wieder seine Vertriebsorganisation umbauen, um die Anforderungen mittelständischer Unternehmen besser erfüllen zu können.

Künftig soll es Firmenangaben zufolge innerhalb IBMs Serversparte, der Systems and Technology Group (STG), separate Vertriebseinheiten für Großkunden sowie für kleine und mittelgroße Unternehmen geben. Zu der letztgenannten Gruppe zählt der IT-Konzern Firmen mit bis zu 1000 Mitarbeitern. Gemeinsam mit IBMs Global Technology Service Group (GTS) sowie der der Global Business Partner Organisation sollen speziell an die Bedürfnisse des Mittelstands angepasste Produkte entwickelt und vermarktet werden. Laut William Zeitler, Senior Vice President und Group Executive von STG, soll jede der 220 über den ganzen Globus verteilten Vertriebsorganisationen neu ausgerichtet und umstrukturiert werden.

Mit der stärkeren Fokussierung will der IT-Konzern sein Systemgeschäft mit dem Mittelstand ankurbeln. Hier sehen die IBM-Verantwortlichen offenbar noch Potenzial. So liege der Anteil IBMs am US-amerikanischen Markt für Mittelstandssysteme bei gerade einmal 15 Prozent. Im gesamten Systemmarkt betrage IBMs Anteil doppelt so viel, meinte Alex Gogh, Vice President für den Bereich Marketing bei STG.

In Zukunft soll es einen Ansprechpartner für das Mittelstandsgeschäft geben, fordert Bob Samson, Vice President für den Vertrieb innerhalb der STG. Früher mussten Partner wie Systemintegratoren beziehungsweise Independent Software Vendors (ISVs) mit verschiedenen Verantwortlichen innerhalb der IBM-Organisation verhandeln. Je nach Produktlinie wie beispielsweise "System p" und "System i" gab es unterschiedliche Ansprechpartner.

Neben der Organisation arbeitet IBM auch an neuen Mittelstandspaketen. Beispielsweise hat der Konzern Mitte Juni mit dem "Blade Center S" ein vorkonfiguriertes System aus Server, Speicher, Netzverbindungen und integrierter Software vorgestellt. Das System soll ab dem vierten Quartal dieses Jahres verfügbar sein.

IBM hat erst heute Morgen seine Bilanz für das zweite Quartal vorgelegt. Die glänzenden Zahlen verdankt der Konzern in erster Linie guten Software- und Dienstleistungsgeschäften. In diesen Segmenten stieg der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich. Dagegen konnte der Hardwarebereich nur um zwei Prozent zulegen. Das soll sich nach Erwartungen der IBM mit der neuen Mittelstandsinitiative künftig ändern. (ba)

Zur Startseite