IBM-Partner-Kick-off 1999 in Stuttgart

02.04.1999

STUTTGART: Mehr als 500 IBM-Vertriebspartner pilgerten Ende Januar zur traditionellen Partnerveranstaltung nach Stuttgart. Das Programm war anstrengend, aber informativ.Auf fünf Dinge mußten die Besucher des diesjährigen Partner-Kick-offs der IBM am 26. und 27. Januar in der Stuttgarter Liederhalle verzichten: das Video einer Cruise Missile, die eine HP-Workstation vernichtet, den Aufruf zu einem "Fast Start" (wohl weil statt dessen IBM 1998 mit einem Fehlstart ins neue Jahr ging), die Fernseh-moderatorin Sabine Sauer, Ex-IBM-Chef Herman-Josef Lamberti und auf die Motorräder, auf denen Sauer und Lamberti im letzten Jahr auf die Bühne rollten.

Dafür hatte die IBM in diesem Jahr etwas zu bieten, was bei den rund 500 Vertriebspartnern weitaus besser ankam: den inzwischen nicht mehr ganz so neuen IBM-Chef und Lamberti-Nachfolger Erwin Staudt. Für viele IBM-Partner war dies die erste Gelegenheit, Staudt einmal live zu erleben. Der hatte es sich trotz eines internationalen General-Manager-Meetings der IBM nicht nehmen lassen, an diesem Kick-off teilzunehmen und seinem Boß erklärt: "Heute gehe ich zu meinen Freunden." Das kam bei den Händlern natürlich gut an. Überhaupt verstand es Staudt, mit seinem schwungvollen, amüsanten und begeisternden Vortrag das Publikum in seinen Bann zu ziehen.

Staudt ist, zumindest von seinem Auftritt in Stuttgart, das beste, was der IBM passieren konnte: ein echter Sympathieträger und ein starkes Kontrastprogramm zu seinem eher kühl wirkenden Vorgänger.

Eines der wesentlichen Motive für die Händler, an dem Kick-off der IBM teilzunehmen, besteht darin, daß sich hier fast alles trifft, was in der deutschen Systemhausszene Rang und Namen hat. Dafür nimmt man auch schon einmal das durchaus strapaziöse Programm auf sich. Zweieinhalb Stunden ohne Pause den nicht immer unterhaltsamen Vorträgen der IBM-Manager zu lauschen - und das zum Teil auch noch in englisch -, erforderte gutes Sitzfleisch.

Mit Jürgen Küpper präsentierte sich auch der neue Leiter Channel-Management und Nachfolger von Ralf Dieter. Er freute sich über ein gutes Jahr 1998 mit einer 30prozentigen Steigerung des IBM-Partnergeschäftes und kündigte an, durch Wachstum im Bestandsgeschäft sowie ein aggressiveres Vorgehen im Neukundengeschäft ("Hier müssen wir angreifen") langfristig zweistellige Zuwachsraten erzielen zu wollen. Vor allem in der ersten Jahreshälfte 1999 gibt es viel zu tun. 60 Prozent der mittelständischen Firmen, so Küpper, sind noch nicht Jahr-2000-fähig. "Dieses Potential müssen wir heben", rief Küpper dem Auditorium zu.

In bester Laune präsentierte sich PC-Chef Christian Hildebrandt. Nach einer katastrophalen ersten Jahreshälfte 1998 hat er es mit seinem Team und den Vertriebspartnern geschafft, in der zweiten Halbzeit des letzten Jahres "so abzuräumen wie nie zuvor" (Hildebrandt). Auch für das erste und zweite Quartal 1999 ist Hildebrandt gut gestimmt. Im Gegensatz zu 1998 soll es derzeit kein Lagerproblem bei den Distributoren geben, und mit einer Lagerdauer von vier Wochen bei den Partnern ist er ebenfalls zufrieden. Noch einmal einen Zahn zulegen will die IBM bei der Lieferzuverlässigkeit. "Wenn wir Ihnen einen Liefertermin bestätigen, dann soll er zu 98 Prozent auch eingehalten werden", versprach Hildebrandt.

Generell vermittelte die zweitägige Veranstaltung einen guten Eindruck über die einzelnen Geschäftsbereiche der IBM und deren Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern. Die Reise nach Stuttgart hat sich daher für die meisten Vertriebspartnern gelohnt. (sic)

Deutscher IBM-Chef Erwin Staudt: "Heute gehe ich zu meinen Freunden."

Zur Startseite