IBM und Sun werden TK-Anbieter

11.02.2000

Ist der Weg zum Mobilfunkmarkt für IT-Anbieter auch steinig, so schlagen ihn doch alle ein. Nachdem HP und Compaq im vorigen Jahr Telekommnikations-Lösungen für das Mobilfunkgeschäft vorstellten, wittern nun auch Sun und Big Blue Morgenluft in diesem Markt.

Mit 100 Millionen Dollar Kapital versieht Sun die "I-Force"-Initiative", die der Motor für die im Juni eingerichtete Abteilung "Wireless Business Group" werden soll. Iforce zielt auf Telekommunikations-Anbieter (TK) ab, die Kunden Mehrwertdienste via Internet bieten wollen. Dafür verspricht Sun einen Strauß von Hard- und Software-Produkten - gerne auch hauseigene -, rund 50 Partnern, Experten und Investoren, die von TK-Anbietern, aber auch "Dotcoms" in einer Art virtuellen Basar für Knowhow und Implemetation konsultiert werden können. Als erstes offeriert Sun einen TK-Server, der Telefongesellschaften ermöglichen soll, ihren Kunden Internet-Dienste, beispielsweise Online-Shopping und E-Mail, anzubieten. Da der Server auf dem NEBS-Standard beruht (Network Equipment Building Systems), verspricht er, ausfallsicher (bei Stromausfällen und Erdbeben) zu sein.

Etwas anders und wahrscheinlich weit weniger partnerfreundlich ist der vergleichbare Ansatz von IBM: Das Unternehmen bietet NEBS-Mobilfunkserver auf Unix-Basis an, dazu Software (Websphere) und Dienste aus einer Hand an. Zugleich präsentiert Big Blue erste Kontrakte mit der BT Cellnet, Telecom Italia und anderen Kunden. Ferner bietet es sich als ASP-Dienstleister an.

Analysten geben als Grund für die Anstrengungen so gut wie aller großen IT-Hersteller die Umstellung der Mobilfunknetze auf die so genannten "3G-Modelle" an. Diese versprechen im Gegensatz zu den jetzt verwendeten, bekanntlich ausgesprochen langsamen und für Mehrwertdienste kaum genutzten Funktelefonen genügend Bandbreite, um mobilen Zeitgenossen die dann hoffentlich gewünschten Dienste zeitkritisch zu übermitteln. (wl)

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