Iclear: Zahlungsgarantie für Händler, Komfort für Kunden

09.07.2000
Die meisten Online-Shopping-Versuche scheitern, weil der Kunde seine Kredit-kartennummer nicht den Abgründen des Internet anvertrauen will. Ein Kölner Unternehmen ermöglicht dem Kunden nun Offline-Zahlung und garantiert dem Händler zudem sein Geld.

Allen Prognosen zum Trotz geben sich die Internet-User beim Online-Einkauf noch immer äußerst zurückhaltend. Die Angst vor Missbrauch der Kreditkartennummer wird häufig als Grund genannt. Hätten die Kunden auch hier die Möglichkeit, per Lastschriftverfahren zu bezahlen, sähe die Welt ganz anders aus, glauben die Gründer der Kölner Iclear AG. "Diese Form der Abwicklung bevorzugen rund 90 Prozent aller Kunden", meint Unternehmenssprecher Maurizio Contini. Doch im E-Commerce bestünden Anbieter bisher meist auf Vorkasse und hätten Angst, ansonsten auf unbezahlten Rechnungen sitzen zu bleiben. "Unsere Idee ist es, eine Brücke zwischen Händlern und Kunden zu bauen", so Contini.

Bonität von Kunden und Händlern wird geprüft

Mit einem neuen Online-Sicherheitskonzept wollen die Kölner dem Kunden entgegenkommen und gleichzeitig die Händler gegen Zahlungsausfall absichern. Und so funktioniert’s: Der Kunde wählt Iclear für das Abwickeln des Einkaufs. Zuvor meldet er sich einmalig offline an, erhält eine Kundennummer und ein Passwort. Seine Bestellung geht zunächst an Iclear, wird überprüft, und die Autorisierung wird freigegeben. Im Anschluss informieren die Kölner den Verkäufer über die Deckungszusage. Der Verkäufer schickt die Ware an den Kunden, stellt die Rechnung aber an Iclear. Der besondere Clou für Händler: Bereits vor Aussendung der Ware macht das Unternehmen dem Verkäufer eine Zahlungszusage und trägt damit das gesamte Risiko. 14 Tage nachdem der Kunde die Ware erhalten hat, wird sein Kundenkonto per Lastschrift belastet, Iclear begleicht nach 17 Tagen die Rechnung des Verkäufers. Dieser Zahlungsverkehr erfolgt außerhalb des Internet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank.

"Der Kunde shoppt online und zahlt offline", so Contini. "Es werden keine sensiblen persönlichen Informationen über das Internet übermittelt", verspricht er. Bei der Abwicklung des virtuellen Einkaufs gehe Iclear aus dem Internet heraus und verarbeite alle sicherheitsrelevanten Daten offline. "Persönliche Daten wie Lieferadresse oder Zahlungsinformationen wie Bankverbindung können von niemandem ausspioniert werden." Auch technisch sei alles ganz einfach: Die Integration von Iclear wird per CD-ROM oder als selbstentpackende Zip-Datei ermöglicht.

Die Sicherheit kostet 2,5 Prozent

Ganz umsonst ist die Sicherheit natürlich nicht: 2,5 Prozent vom Bruttoumsatz stellt Iclear für die Dienstleistung in Rechnung. "Das ist weniger, als so manches Kreditkarteninstitut verlangt." Zudem würden gerade junge Online-Shops die Abwicklung ohne Risiko eines Zahlungsausfalls als Existenzsicherung zu schätzen wissen.

Dass man mit dem System den großen Durchbruch schaffen wird, davon sind die Kölner überzeugt: Erstes positives Feedback habe man bereits auf der InternetWorld in Berlin gesammelt. "Strategische Partnerschaften mit Software-Häusern wie Intershop und Internolix werden derzeit wie am Fließband geschlossen." (mf)

www.iclear.de

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