ICN: Break-Even im viertenQuartal geplant

12.12.2002
Nachdem Siemens bereits Mitte November die Zahlen für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2001/2002 bekannt gegeben hat, meldete sich Konzernchef Heinrich von Pierer mit einem Ausblick auf das nächste Jahr zu Wort.

Der Umsatz sank im vergangenen Geschäftsjahr um drei Prozent auf 84 Milliarden Euro. Der Überschuss des Konzerns stieg hingegen um 24 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro. Von den 13 operativen Sparten haben allerdings nur 4 die Renditeziele der im Frühjahr 2001 ausgerufenen "Operation 2003" erreicht. Die anderen hätten mitunter "noch einen weiteren Weg" vor sich, so von Pierer.

Der I&C-Bereich beispielsweise ist immer noch eines der Sorgenkinder des Siemens-Chefs. Zu diesem Arbeitsfeld gehört das Mobilfunkgeschäft. Derzeit befindet sich Siemens im weltweiten Handy-Markt auf Platz vier. "Das Geschäft liegt uns nicht auf der Tasche", stellte von Pierer gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters fest. Die Mobilfunksparte war im vergangenen Geschäftsjahr mit knapp 100 Millionen Euro profitabel. Für das laufende Geschäftsjahr 2002/2003 will er den weltweiten Marktanteil von derzeit 7,8 auf etwa 9 Prozent steigern. Dies solle aber nicht durch einen "verrückten Preiskampf", sondern durch Produktinnovationen geschehen. Er geht davon aus, dass Siemens im nächsten Jahr mehr als 33,3 Millionen Handys absetze und sich damit überproportional zum Markt entwickle. Damit zeigt er sich optimistischer als der Marktführer Nokia, der seinen Absatz für 2003 um fünf bis zehn Prozent niedriger einschätzt, als in diesem Jahr. Von Pierer erklärte, dass es im nächsten Jahr zu weiteren Kooperationen kommen werde. Auf die Spekulationen, wonach Siemens seine Handy-Produktion an Motorola geben wolle, ging der Siemens-Chef nicht ein.

IC Networks wird hingegen nach Einschätzung von Pierers im Geschäftsjahr 2002/2003 nur mehr 8,5 Milliarden Euro Umsatz generieren. Das sind 1,1 Milliarden Euro weniger als im abgelaufenen Geschäftsjahr. Im Moment schreibt die Sparte noch Verluste. Von Pierer: "Hier hoffen wir, dass wir in Q4 des laufenden Geschäftsjahres den Break-Even-Punkt erreichen." Dennoch bleibe die Lage für ICN weiterhin schwierig. Insgesamt gab von Pierer den Sparten, welche die Renditeziele der "Operation 2003" noch nicht erreicht haben, kurzerhand ein Jahr mehr Zeit. Das Umfeld bleibe auch im kommenden Jahr schwierig. Er erwarte zwar weniger Umsatz, wolle operativ jedoch zulegen.

www.siemens.de

ComputerPartner-Meinung:

Der Ausblick, den von Pierer gibt, ist sehr optimistisch. Die Nachfrage ist unverändert verhalten. Ob zum Beispiel ICN den Break-Even in Q4 erreichen kann, hängt nur zum Teil von den Einsparungen ab, die der Spartenchef Ganswindt derzeit in Angriff nimmt. Auch beim Handymarkt ist es fraglich, ob sich von Pierers Pläne in die Tat umsetzen lassen. Denn in letzter Zeit hatte der Konzern einige Prozentpunkte an Samsung abgeben müssen. (gn)

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