IDC-Prognose für Westeuropa

18.03.1999

LONDON: Der europäische Markt für IT-Fachkräfte ist praktisch leergefegt. Besonders davon betroffen sind kleine und mittelständische Unternehmen. Eine wachsende Zahl von ihnen setzt daher auf Outsourcing, um ihren IT-Bedarf zu decken. IT-Services und zu Lösungen zusammengeschnürte Software sind daher laut Marktforscher IDC die Renner der Zukunft.Westeuropa stellt rund ein Drittel des weltweiten IT-Bedarfs. Daran wird sich bis 2002 auch nicht viel ändern, wie das Marktforschungsinstitut IDC in einem unlängst veröffentlichten Schwarzbuch prognostizierte. Dieser Bericht versteht sich als Gesamtübersicht über den IT-Markt und umfaßt auch die westeuropäischen IT-Ausgaben in 25 Technologie-Segmenten.

IDC geht davon aus, daß die IT-Ausgaben in Westeuropa bis 2002 auf über drei Billionen Dollar anwachsen werden. Weiter prophezeit IDC, daß 63 Prozent davon in Services und Lösungssoftware fließen werden. Bei Wachstumsraten von jeweils etwa zwölf Prozent werden die Ausgaben für Services und zu Lösungen zusammengeschnürte Software in Westeuropa dem Marktforscher zufolge allein bis Ende 2000 auf 100 Millionen respektive 60 Milliarden Dollar ansteigen. IDC-Analyst Philip Fersht sieht in dieser Entwicklung die Vorboten eines veränderten Gesamtbildes des westeuropäischen IT-Marktes.

Ein eklatanter Mangel an geeigneten Fachkräften und wachsende Kosten für die interne Wartung und Entwicklung von Inhouse-Systemen zwingt immer mehr Unternehmen zum Outsourcing. Vor allem kleine und mittelständische Betriebe gehen zunehmend dazu über, sich an IT-Dienstleister zu wenden, um speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Lösungen zu bekommen. Weitere treibende Faktoren sind die nötigen Umstellungsmaßnahmen im Hinblick auf die Euro-Einführung und das Jahr-2000-Problem.

Hardware nicht abschreiben

Hardware wird laut IDC aufgrund eines zunehmenden Wettbewerbsdrucks und sinkender Preise weiter an Bedeutung verlieren. Dies zeige sich insbesondere bei Einzelplatzsystemen. Ihr Anteil werde von 26 Prozent im Jahr 1996 bis Ende 2000 auf 20 Prozent zurückgehen. Fersht warnt jedoch davor, Hardware ganz abzuschreiben. Denn selbst vor dem Hintergrund einer zunehmenden Dominanz der IT-Services und Lösungssoftware gehe dieser Bereich mit durchaus gesunden Wachstumsraten ins neue Jahrtausend. (kh)

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