IG Metall kündigt Sanierungsvertrag mit A&O Itec

14.05.2007
Die Gewerkschaft sieht ihre Zweifel an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der A&O-Tochter Itec bestätigt.

Die IG Metall hat den 2005 geschlossenen Sanierungstarifvertrag mit der A&O-Tochter Itec "wegen Nichterfüllung" fristlos gekündigt. Die Gewerkschaft hatte den IT-Dienstleister zweimal aufgefordert, seine Bilanzen zur Prüfung vorzulegen. Die zweite Frist bis Ende Mai 2007 hat das Unternehmen jetzt ebenfalls verstreichen lassen. "Wir bekommen keinerlei Einblick in die wirtschaftliche Lage der A&O Itec", beschwert sich IG Metall-Tarifsekretär Gerd Nierenköther.

Die IG Metall sieht darin endgültig den Beweis für ihre schon seit längerem gehegten Zweifel an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Itec GmbH. Der bis dato gültige Sanierungsvertrag, der erhebliche Einbußen für die Mitarbeiter beinhaltet, war bei der Itec-Übernahme (damals noch Sinitec) unter der Voraussetzung geschlossen worden, das Unternehmen auf Wachstumskurs zu bringen. "Dies ist jedoch nicht erfolgt", resümiert Nierenköther.

Wie vor zwei Jahren vereinbart, gilt für die Itec-Mitarbeiter damit ab sofort wieder der ganz normale Flächentarifvertrag inklusive aller Gehaltserhöhungen. Für die 4tec GmbH wird es allerdings auch in Zukunft keinen Tarifvertrag geben, vermutet Nierenköther. "Ich denke nicht, dass A&O-Geschäftsführer Michael Müller da noch mit sich reden lässt." Wie vor einigen Wochen berichtet, soll die Itec GmbH in die Niedriglohnsparte 4tec GmbH überführt werden, für die bis heute kein Tarifvertrag existiert.

Viele Mitarbeiter fragen sich, wie es bei A&O nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen weitergeht. So hat Itec-Geschäftsführer Karsten Gosch einen Wechsel zur 4tec GmbH bereits abgelehnt, berichtet die IG Metall auf ihrer Website.

Interessant erscheint auch, dass Bernd Wagner, Geschäftsführer der A&O Systems & Services GmbH, die durch die Übernahme der Field-Service-Sparte von EDS entstanden ist, Ende Mai aus nicht genannten Gründen zurücktreten wird. Wagner war schon zu EDS-Zeiten Geschäftsführer von GFS und hatte nach Angaben von IT-Metall-Mann Nierenkoether bei der Sanierung "erste Erfolge" vorgewiesen. Seine Nachfolge treten jetzt zwei A&O-Manager - Dirk Kiefer und Jürgen Riese –an. (sp)

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