IG Metall macht gegen IBM Deutschland mobil

19.06.2002
Die IG Metall macht gegen IBM Deutschland mobil. Karin Benz-Overhage, IG Metall-Vorstandsmitglied, kündigte an, „der konzernweit geplante Stellenabbau werde zu einer sehr harten Auseinandersetzung führen". Laut Informationen der IG Metall wolle die Deutschland-Tochter des IT Riesen rund 4.000 der insgesamt 25.000 Stellen streichen. Die Gewerkschaft macht folgende, unvollständige Rechnung auf: 317 DVO-Mitarbeiter sollen in die Frührente geschickt oder abgefunden werden; dem Mainzer Festplattenwerk mit seinen insgesamt 2.500 Mitabeitern drohe nach dem Joint-Venture mit Hitachi ein massiver Stellenabbau; schließlich versuche IBM landesweit, über 2.000 Arbeitsplätze abzubauen. Im Fall DVO sei nicht ersichtlich, argumentiert die Gewerkschaft im Einzelnen, warum IBM die vier Standorte schließen und 317 der insgesamt knapp 500 Mitarbeiter abfinden wolle. „Der EDV-Dienstleister hat 2001 sein bestes Geschäftsjahr erzielt", sagte Benz-Overhage. Es lägen keine wirtschaftlichen Gründe für eine Schließung vor. „Anstatt die Beschäftigen in rüder Form zu Aufhebungsverträgen zu nötigen, muss die IBM-Geschäftsführung mit den Arbeitnehmervertretern Verhandlungen aufnehmen", erklärte die Gewerkschaftlerin.Zum Mainzer IBM-Werk erklärte Benz-Overhage: „Dies ist ein Fall für die Europäische Kommission, weil damit das letzte Werk der IT-Industrie in Europa, das Speicherlaufwerke produziert, einfach geschlossen wird."Bei IBM ist man mit der Sichtweise der IG Metall nicht einverstanden. Grundsätzlich plane das Unternehmen keine Entlassungen. „Die Zahlen der IG Metall sind aus der Luft gegriffen", erklärte IBM-Sprecher Michael Kiess gegenüber ComputerPartner. Zwar stelle IBM derzeit niemand ein, doch Stellen würden allein durch „natürliche Fluktuation und freiwillige Kündigungen" frei. „Wir planen keine betriebsbedingten Kündigungen", so der IBM-Sprecher. Die DVO-Standorte würden geschlossen, da die DVO „konsolidiert werden muss", erklärte Kiess. „Die Kundenbasis an den vier Standorten ist weg." In diesem Fall sei richtig, dass die 317 Mitarbeiter entweder frühverrentet oder abgefunden werden sollten. Zur Zukunft des Mainzer Werkes erklärte Kiess, der mit Hitachi geschlossene Zulieferervertrag garantiere zumindest bis Ende 2003 den Fortbestand der Arbeitsplätze. Allerdings werde IBM rund 1.550 der 2.500 Arbeitsplätze durch die Kündigung von Zeit- und Studentenverträgen abbauen. (wl)

Die IG Metall macht gegen IBM Deutschland mobil. Karin Benz-Overhage, IG Metall-Vorstandsmitglied, kündigte an, „der konzernweit geplante Stellenabbau werde zu einer sehr harten Auseinandersetzung führen". Laut Informationen der IG Metall wolle die Deutschland-Tochter des IT Riesen rund 4.000 der insgesamt 25.000 Stellen streichen. Die Gewerkschaft macht folgende, unvollständige Rechnung auf: 317 DVO-Mitarbeiter sollen in die Frührente geschickt oder abgefunden werden; dem Mainzer Festplattenwerk mit seinen insgesamt 2.500 Mitabeitern drohe nach dem Joint-Venture mit Hitachi ein massiver Stellenabbau; schließlich versuche IBM landesweit, über 2.000 Arbeitsplätze abzubauen. Im Fall DVO sei nicht ersichtlich, argumentiert die Gewerkschaft im Einzelnen, warum IBM die vier Standorte schließen und 317 der insgesamt knapp 500 Mitarbeiter abfinden wolle. „Der EDV-Dienstleister hat 2001 sein bestes Geschäftsjahr erzielt", sagte Benz-Overhage. Es lägen keine wirtschaftlichen Gründe für eine Schließung vor. „Anstatt die Beschäftigen in rüder Form zu Aufhebungsverträgen zu nötigen, muss die IBM-Geschäftsführung mit den Arbeitnehmervertretern Verhandlungen aufnehmen", erklärte die Gewerkschaftlerin.Zum Mainzer IBM-Werk erklärte Benz-Overhage: „Dies ist ein Fall für die Europäische Kommission, weil damit das letzte Werk der IT-Industrie in Europa, das Speicherlaufwerke produziert, einfach geschlossen wird."Bei IBM ist man mit der Sichtweise der IG Metall nicht einverstanden. Grundsätzlich plane das Unternehmen keine Entlassungen. „Die Zahlen der IG Metall sind aus der Luft gegriffen", erklärte IBM-Sprecher Michael Kiess gegenüber ComputerPartner. Zwar stelle IBM derzeit niemand ein, doch Stellen würden allein durch „natürliche Fluktuation und freiwillige Kündigungen" frei. „Wir planen keine betriebsbedingten Kündigungen", so der IBM-Sprecher. Die DVO-Standorte würden geschlossen, da die DVO „konsolidiert werden muss", erklärte Kiess. „Die Kundenbasis an den vier Standorten ist weg." In diesem Fall sei richtig, dass die 317 Mitarbeiter entweder frühverrentet oder abgefunden werden sollten. Zur Zukunft des Mainzer Werkes erklärte Kiess, der mit Hitachi geschlossene Zulieferervertrag garantiere zumindest bis Ende 2003 den Fortbestand der Arbeitsplätze. Allerdings werde IBM rund 1.550 der 2.500 Arbeitsplätze durch die Kündigung von Zeit- und Studentenverträgen abbauen. (wl)

Zur Startseite