IG-Metall warnt Arbeitgeber vor Konjunkturpessimismus - HB

20.08.2008
BERLIN (Dow Jones)--Vor Beginn der Metall-Tarifrunde liefern sich Arbeitgeber und Gewerkschaften einen heftigen Schlagabtausch. "Der vorauseilende Pessimismus der Arbeitgeber bekommt unserer Konjunktur überhaupt nicht", sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, dem "Handelsblatt" (HB/Donnerstagsausgabe). Wer den Menschen ständig einrede, es gehe mit der wirtschaftlichen Entwicklung bergab, leiste einen Beitrag zur Verschlechterung der Situation.

BERLIN (Dow Jones)--Vor Beginn der Metall-Tarifrunde liefern sich Arbeitgeber und Gewerkschaften einen heftigen Schlagabtausch. "Der vorauseilende Pessimismus der Arbeitgeber bekommt unserer Konjunktur überhaupt nicht", sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, dem "Handelsblatt" (HB/Donnerstagsausgabe). Wer den Menschen ständig einrede, es gehe mit der wirtschaftlichen Entwicklung bergab, leiste einen Beitrag zur Verschlechterung der Situation.

"Die Arbeitgeber, die jetzt klagen, sollten im Hinterkopf behalten, dass die Hälfte der wirtschaftlichen Entwicklung rein psychologisch bedingt ist", sagte Wetzel. Niemand könne ein Interesse daran haben, die Lage schlecht zu reden Wetzel reagierte damit auf Aussagen von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser, der am Dienstag die Lohnerwartungen der 3,6 Millionen Beschäftigten der Branche gedämpft hatte:

"Ebenso wie ich vor der letzten Tarifrunde erklären konnte, dass wir auf sehr ordentliche Lohnerhöhungen eingestellt sind, so sage ich jetzt, dass wir ein Stück abbremsen müssen, da die Lage riskanter und schlechter wird", hatte Kannegiesser gesagt Wetzel entgegnete, er erwarte von den Arbeitgebern "realistischen Optimismus". Sie dürften nicht in den Chor der Apologeten des wirtschaftlichen Niedergangs einstimmmen, warnte der IG-Metall-Vize.

Hinsichtlich der Auftragseingänge, der Gewinne und Umsätze hätten die Metall-Arbeitgeber lange Zeit von einem "hohen Zuwachsniveau" profitiert. Allein der Umstand, dass die Zuwächse nun nicht mehr so kräftig ausfielen, sei kein Grund für eine Kehrtwende in der Lohnpolitik.

Seine Gewerkschaft diskutiere derzeit "in aller Ruhe" die Lohnforderung für die kommende Tarifrunde, im September werde der Vorstand seine Empfehlung aussprechen. Dabei werde man sich nicht vom Pessimismus der Arbeitgeber anstecken lassen. Konkrete Zahlen nannte Wetzel jedoch noch nicht.

Webseite: http://www.handelsblatt.com DJG/hab

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