Neue Visitenkarten mit seinem neuen Titel hat Lutz Müller, Geschäftsführer der Iiyama Deutschland GmbH, noch nicht. Macht aber nichts, denn seinen neuen Job startete Müller bereits ab dem 1. August mit einem vierwöchigen Aufenthalt in den USA.
Neben seiner Funktion als Deutschland-Geschäftsführer wird der Manager künftig das Iiyama-Geschäft in anderen Regionen - Auf- und Ausbau des Monitor-Vertriebs in den USA und Osteuropa - sowie eine einfluss- reichere Rolle auf europäischer Ebene wahrnehmen: zum Beispiel, was Controlling und Produktmanagement betreffen.
Damit Müller künftig nicht alles über den Kopf wächst und das Alltagsgeschäft in Feldkirchen bei München reibungslos weiterläuft, hat er dort seine Mannschaft verstärkt: "Das operative Geschäft in Deutschland und Österreich wird künftig stärker von Alexander Salvador gemanagt", erklärt Müller gegenüber ComputerPartner. Der Ex-Creative-Chef, seit dem 1. Juni bei Iiyama an Bord, verantwortet in seinem neuen Job Sales und Marketing. Er berichtet in der neu geschaffenen Funktion direkt an den Geschäftsführer.
Ganz oben auf Salvadors Prioritätenliste stehen zwei Punkte: Erstens die Positionierung und Markteinführung der neuen "Pro-Lite" TV-LCD-Baureihe der japanischen Monitorschmiede. Startschuss für die neue Serie wird die diesjährige IFA sein. Iiyama ist dort erstmals mit einem eigenen Stand vertreten. "Das Thema passt zu uns und die Kunden sind auf diese Chance vorbereitet", ist sich Salvador sicher. Dank der Größen aus der Unterhaltungselektronik - Sony, Philips, Sharp & Co. - sei das Thema für den deutschen Handel und Endverbraucher gut aufbereitet worden, begründet der neue Vertriebschef seine Prognose.
Vertrieb wird künftig zielgruppenorientiert arbeiten
Der zweite Punkt auf Salvadors To-do-Liste knüpft an die Einführung der neuen Produkte an: Damit verbunden ist die strategische Neuausrichtung im Vertrieb von Iiyama. Künftig wird der Hersteller seine Produktpalette in fünf Kernsegmente aufteilen: TV-LCD, LCD, CRT, Projektoren und Highend-LCDs.
"Wir wollen unsere Vertriebsmannschaft mehr nach Zielgruppen differenzieren", erklärt Salvador. Jeder Bereich aus dem Consumer- oder Projektumfeld stelle unterschiedliche Anforderungen an Marketing und Vertrieb und solle dementsprechend künftig von eigenen Vertriebsbeauftragten gesteuert und betreut werden, erläutert der Manager weiter.
Neue Tochter gegründet
Außerdem hat Iiyama eine neue Tochtergesellschaft für die europaweite Service-Abwicklung in Polen gegründet. Bereits am 1. Juli haben sieben Techniker dort ihren Job angetreten. "Wir wollen damit die Kompetenz nicht abgeben; unser Service-Level soll auf jeden Fall gehalten werden", erklärt Müller. Daher bleiben auch die kostenlosen Service-Hotlines sowie der Vor-Ort-Service in der jeweiligen Länderverantwortung bestehen. Der Grund liegt auf der Hand: "Durch die hohen Personalkosten in Deutschland können wir das Service-Center in Feldkirchen nicht mehr kostendeckend betreiben", sagt Müller.
Offiziell wird die neue Service-Tochter am 1. Oktober ihre Arbeit aufnehmen. Kein wirklicher Wunschtermin, die Umstellung zum Auftakt des vierten Quartals durchzuführen, wie das Management zugibt: "Es lief auch für uns alles schneller als gedacht: Das Gebäude, die Mitarbeiter und die Logistik standen zur Verfügung. Also hieß es: auf die Plätze, fertig und los", so Müller.
www.iiyama.de
ComputerPartner-Meinung
Iiyama hat sich im deutschen Monitormarkt einen festen Platz unter den Top Five der Anbieter erkämpft. Bisher berührten personelle und strukturelle Veränderungen das Alltagsgeschäft des Monitorherstellers nur wenig oder gar nicht. Nicht ganz ohne ist allerdings der Termin für die neue europaweite Service-Abwicklung: Gerade im hektischen Jahresendgeschäft sollte diese Leistung reibungslos laufen. (ch)