Im Angebot: statische, dynamische und Hybridformen

26.10.2000
Das Portal bietet nur die Eingangspforte zu einem weit verzweigten Web-Angebot. In diesem Dickicht den Überblick zu bewahren, das versprechen die verschiedenen Web-Content-Management-Lösungen. Als Unterscheidungsmerkmale bieten sich nicht nur die Ablagesysteme an, sondern auch der Verwendungszweck und das Medium, in dem veröffentlicht werden soll. ComputerPartner gibt einen Überblick.

Web-Content-Management-Systeme dienen der schnellen und einfachen Aktualisierung von Websites. Dazu trennen die Programme mit Hilfe von XML, einer Sprache zur inhaltlichen Strukturierung von Dokumenten, den Inhalt der Sites vom Layout. Bis dato waren beide Bereiche häufig unter einer HTML-Beschreibung zusammengefasst.

Die im Markt angebotenen Web-Content-Management-Applikationen unterteilen sich in statische und dynamische Varianten. Erstere publizieren immer ein festes Abbild der Site. Ihr Vorteil liegt in der damit einhergehenden hohen Performance, die eine Vielzahl von Zugriffen erlaubt. Lösungen wie "NPS 4.0" aus dem Hause Infopark basieren auf dieser Technik. Einige Produkte aus der Gruppe der statischen Systeme, wie Interwovens Teamsite, speichern die Daten in einem Dateisystem. Damit gewährleisten sie den Einsatz beliebiger Editoren für Web-Seiten und versprechen URLs, die eher Browser- und Suchmaschinen-kompatibel sind. Dynamische Updates, wie sie etwa das Programm "V/5 Content Management Server" von Vignette verspricht, ermöglichen hingegen die laufende Anpassung unternehmenskritischer Seiten. In der Regel setzen diese Produkte auf die Ablage in einer Datenbank. Derart behandelte Inhalte lassen sich klassifizieren und in einzelnen Objekten verwalten. Sie bieten daher die ideale Voraussetzung für die Personalisierung einer Site. Die dritte Variante der Datenanpassung stellt die Hybridform dar. Dieser Zwitter generiert Web-Seiten bis zu einer gewissen Leistungsgrenze dynamisch und steigt dann auf statische Inhalte um.

Dynamisieren, personalisieren und filtern

Alle Web-Content-Management-Anbieter versprechen, Websites mit Inhalten zu beliefern, zu dynamisieren und zu personalisieren sowie sie mit Filtern und Suchfunktionen auszustatten. Ihre Applikationen bestehen aus mehreren Modulen, die die fraglichen Online-Pages verwalten und pflegen, die Inhalte erstellen und kontrollieren sowie die Web-Seiten freigeben, publizieren und archivieren. Integrieren die Lösungen zudem noch einen Dokumenten-Management-Körper, so können sie die Inhalte in einer zentralen Datenbank verwalten und ablegen. Derart behandelte Informationen lassen sich mehrfach verwenden: Im Intranet, im Internet und im Extranet. Daher adressieren die meisten Content-Management-Systeme auch alle diese Medien. Ausnahmen wie I-Racer oder Livelink konzentrieren sich direkt auf Anwendungen in Intranets.

Alle Content-Management-Lösungen integrieren eine Workflow-Komponente, die den rechteabhängigen Zugriff auf die Verwaltung der Inhalte steuert. Die Applikationen unterscheiden sich jedoch in ihrer Ausrichtung auf unterschiedliche Anwendungsgebiete.

Publishing-orientierte Systeme wie Infooffice oder Imperia arbeiten ausschließlich mit Webcontent. Business-orientierte Lösungen wie "Pirobase" von Pironet oder "Vip Contentmanager" von Gauss Interprise beziehen auch Unternehmens- und transaktionale Inhalte ein. Indem sie sich in vorhandene Systeme integrieren, stellen diese Produkte das Content-Management etwa auch für E-Commerce-Applikationen zur Verfügung.

Die Integration in andere Software wie "Intershop" oder "Cassiopeias Community" lösen Content-Management-Systeme wie Pirobase zum Teil über Api-Schnittstellen. Andere Produkte integrieren Funktionen, die sie sonst importieren müssten. So sind Vignette oder auch Webfairs "Community-Engine" inzwischen zu komplexen Programmen herangewachsen, deren Funktionen weit über Content-Management hinausgehen. (cry)

www.infopark.de

www.interwoven.com

www.opentext.com

www.iracer.de

www.imperia.de

www.infooffice.de

www.webfair.com

www.radius24.de

www.contens.de

Portal-Lösungen

Der dreigeteilte Markt

Grundsätzlich sind Portale nichts als Web-Seiten, die eine große Bandbreite von Inhalten aufnehmen, in der Hoffnung, so die Aufmerksamkeit einer möglichst großen Leserschar zu erregen - und damit lukrative Werbeeinnahmen zu erzielen. Sie sind universelle Eingangspforten, hinter denen die Nutzer verschiedene nach Themen geordnete Links finden, eine Suchmaschine und weiterführende allgemeine Informationen.

Was die Ausprägung der Portale betrifft, haben sich hier drei unterschiedliche Typen herauskristallisiert. So gibt es auf der einen Seite die Business-to-Consumer-Portale wie Yahoo, Netcenter, AOL und Excite. Sie eröffnen Besuchern den Zugang zu einer Vielzahl von Informationen und gleichzeitig den Unternehmen zahlreiche neue Verdienstmöglichkeiten etwa durch Werbung.

Daneben stehen Business-to-Employees-Portale. Sie dienen zur Erleichterung der Navigation innerhalb von Unternehmen. Firmen wie Canon, France Telecom oder Schneider nutzen derartige Portale bereits.

Und schließlich gibt es noch das Business-to-Business-Portal. Geht es nach den Visionen der Gartner-Analysten, liegt hier die das größte Marktpotential: Im Jahr 2003 sollen 60 Prozent aller Fortune-500-Unternehmen eigene Portale nutzen. (cry)

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