"Im Jahr 2000 wird Nemetschek neu erfunden"

13.04.2000
Der Aktienkurs könnte besser sein, ansonsten ist der Vorstand der Nemetschek AG mit der Geschäftsentwicklung 1999 zufrieden. 2000 steht im Zeichen des E-Commerce: Eine neue Tochter soll die Baubranche ins Internet führen.

Die Nemetschek AG hat große Pläne. Wie der Firmengründer und Vorstandsvorsitzende Georg Nemetschek in München mitteilte, will das Unternehmen noch in diesem Jahr mit einer Tochtergesellschaft in das Internet-Business einsteigen. "Wir werden die Baubranche ans Netz führen", so Nemetschek. Ziel der Mybau.com AG ist es, alle notwendigen Prozesse des Bereiches "Planen, Bauen, Nutzen" auf einer Business-to-Business-Plattform im Internet abzubilden. Die neue Tochter will Nemet-schek voraussichtlich 2001 an die Börse bringen: "Wir kennen den Markt, und wir haben die Kunden, mehr als 160.000 weltweit." Bereits heute ist die Nemetschek AG im E-Business unter anderem mit einem E-Shop vertreten. Hier werden derzeit rund 17.000 Artikel - von Hard- über Software bis hin zu Verbrauchsmaterialien - angeboten. Nemetschek: "Das war nur der Anfang. Mybau.com wird größer, intelligenter, umfassender. Im Jahr 2000 wird Nemetschek neu erfunden." Einzelheiten zu Investitionen und Strategie will man allerdings erst in einigen Wochen bekannt geben.

Im ersten Jahr nach dem Börsengang im Frühjahr 1999 zeigten sich die Vorstände mit den Ergebnissen des Geschäftsjahres 1999 sehr zufrieden: Der Umsatz betrug 245 Millionen Mark, 18 Millionen steuerten die 1999 akquirierten Unternehmen bei. 190 Millionen Mark der Gesamtumsätze entfielen auf die Geschäftsfelder Architektur, Ingenieurbau und "Hardware Et Services". Die Aufbaugeschäftsfelder Facility- und Immobilien-Management sowie Electronic-Document-Management brachten es auf rund 30 Millionen. Für das laufende Geschäftsjahr ist ein Wachstums von etwa 40 Prozent geplant. Nemetschek: "Mit unseren Produkten decken wir den gesamten IT-Bereich der Bau- und Immobilienwelt ab." Ende 1999 waren mehr als 300 Mitarbeiter des Konzerns mit der Entwicklung von Standard- und individueller Software beschäftigt. Einziger Wermutstropfen ist derzeit der Aktienkurs. Obwohl die AG alle angekündigten Ziele erreicht hat und die Zukunftsaussichten rosig scheinen, halten sich die Investoren zurück: "Das wenige Interesse lässt sich nur mit einem erklären", so Nemetschek, "unsere Geschäftsfelder vermitteln keinen Sex-Appeal." (mf)

www.nemetschek.de

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