Im SAN von Euroforum virtualisiert Datacores "San-Symphony"

28.11.2002
Als die Cema AG ihren Kunden Euroforum kennen lernte, hatte sich dieser bereits für ein Speichernetz entschieden. Nicht nur das: Auch die dazugehörige Hard- und Software waren bereits vorhanden. Aber nichts funktionierte, wie es sollte.

Die Expansion unseres Unternehmens machte es notwendig, die IT-Umgebung grundlegend neu zu strukturieren. Wir suchten nach einer umfassenden Virtualisierungslösung für eine ausfallsichere Speicherarchitektur, die ein sicheres Backup und schnelles Disaster Recovery garantiert", erzählt Marcus Fritsche, Leiter der Abteilung Information Systems bei Euroforum. Die Euroforum Deutschland GmbH organisiert Kongresse, Fachtagungen Konferenzen, Seminare und Workshops in 20 Themengebieten. Bei rund 1.000 Veranstaltungen pro Jahr benötigt das Unternehmen einen ständigen und zuverlässigen Zugriff auf Informationen. Angesichts der wachsenden Datenmengen durch E-Mail-, Internet- und Datenbankanwendungen entschloss sich Euroforum für eine neue Speicherinfrastrukur.

Die Lösung musste in erster Linie Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit gewährleisten. Dafür war es notwendig, die Speicherlandschaft zu konsolidieren und zentralisieren. Als geeignetes Mittel erwies sich hierfür ein SAN (Storage Area Network). Zweiter wichtiger Punkt war für Euroforum die Sicherheit der Daten. Das Unternehmen führte bisher regelmäßig Online-Backups seiner Datenbestände durch. Diese Methode sichert die Dokumente zwar zuverlässig, allerdings treten öfter Probleme auf, sobald die gesicherten Daten benötigt werden.

Automatische Snapshots

Der dritte Anspruch, den Euroforum stellte, war die Möglichkeit, aus dem SAN zu booten. In diesem Fall liegen alle Daten inklusive des Betriebssystems im Speichernetz. Das erlaubt den Einsatz von Servern ohne Festplatten. Bei einem Serverausfall kann der Betrieb relativ schnell und einfach wiederhergestellt werden. Euroforum legte Wert auf "Point-in-Time"-Snapshots. Diese zeitlich gesteuerten Kopien sind ein zentrales Element des Speichermanagements. Ein Snapshot speichert lediglich Verweise auf die eigentlichen Daten und zieht erst dann Kopien, wenn eine Veränderung der Originaldaten bevorsteht. Dabei erzeugt es in Sekundenbruchteilen ein virtuelles Abbild eines beliebig großen physikalischen Speichers.

Euroforum nutzt diese Funktion zur Datensicherung, anstatt wie bisher mit Online-Agents der Backup-Software zu arbeiten. Heute werden in der Nacht automatisierte Snapshots der Daten erzeugt und auf Bändern gesichert. Mithilfe der erweiterten Funktion Copy-Snapshot baute die Cema AG, Spezialist für IT- und Netzwerklösungen, so genannte Business-Continuity-Volumes (BCVs) auf. Diese "Dritten Spiegel" erzeugen im Hintergrund aus den Snapshots echte Kopien und stellen so eine maximale Verfügbarkeit unternehmenskritischer Daten sicher.

Die komplette Hardware lieferte Dell

In der Ausgangslage speicherte Euroforum seine Daten dezentral auf einzelnen Servern. Als die Cema AG den Kunden kennen lernte, hatte sich dieser bereits für ein SAN und für Datacores San-Symphony entschieden.

Nicht nur das: Die komplette SAN-Infrastruktur war bereits im Rechenzentrum von Euroforum installiert. Der IT-Dienstleister stand also vor bereits vollendeten Tatsachen. Doch leider funktionierte das System nicht wie gewünscht. Euroforum hatte versucht, das Projekt alleine, nur mit Hilfe der Hersteller Dell und Datacore, durchzuführen. "Heute rät Marcus Fritsche von Euroforum anderen IT-Leitern, komplexere Projekte niemals ohne Partner anzugehen", erzählt Tobias Wellhausen, Vice President Sales bei der Cema AG.

Bei Hardware hatte sich Euroforum für zwei "Powervaultt Fibre-Channel-Subsysteme, zwei "Poweredge- Server" sowie zwei 16-Port-Fibre-Channel-Switches und passende Host-Bus-Adapter - alles von Dell - entschieden. Der Direktvermarkter entwickelt seine Geräte größtenteils nicht selbst, sondern klebt lediglich sein Logo auf die Lösungen anderer Hersteller.

Im vorliegenden Fall stecken hinter den Speicher-Arrays die Systeme des relativ wenig bekannten Unternehmens Eurologic. Der Anbieter mit Hauptsitz in Irlands Hauptstadt Dublin verkauft seine Produkte hauptsächlich an OEM-Partner, die die Lösungen unter ihrem eigenen Namen vertreiben. Bei den Switches handelt es sich um zwei "Silk Worm 2800" von Brocade, und die Host-Bus-Adapter sind im Original von Qlogic.

Wellhausen fand es zwar schade, dass die Hardware schon vorhanden war, hatte aber im Prinzip nichts gegen die Dell-Systeme einzuwenden. Wahrscheinlich hätte er dem Kunden sogar eine ähnliche Lösung verkauft, sagt Wellhausen. Die Cema AG ist neben zahlreichen anderen Partnerschaften auch Dell-VAR und installierte in dieser Funktion schon oft Systeme des Anbieters. Da sich Euroforum bereits für Hard- und Software entschieden hatte, ersparte sich der Systemintegrator aber auch eine Menge Verhandlungen. "Als wir dazukamen, hatte der Kunde eine Technologieentscheidung bereits getroffen", erzählt Wellhausen.

Projekt funktionierte nicht wie geplant

Auf den Dell-Maschinen, die als Storage-Domain-Server fungieren, war Datacores Virtualisierungs-Software "San-Symphony" bereits installiert, als Cema in das Projekt einstieg. Die erste Aufgabe für die Mannheimer Spezialisten bestand also darin, diese und alle anderen bereits durchgeführten Arbeiten wieder rückgängig zu machen und die Ausgangslage wieder herzustellen. Danach baute Cema das SAN neu auf, richtete Zonen ein, installierte die Software und sorgte dafür, dass alles funktionierte.

Warum sich Euroforum für Datacores Virtualisierungs-Software entschieden hat, erklärt IT-LeiterFritsch: "Die Datacore-Lösung ist unabhängig von Hardware- und Speicherherstellern. So sind wir nicht gezwungen, spezielle Erweiterungen von einem Hersteller zu kaufen. Des Weiteren verfügt San-Symphony über eine große Vielfalt an Funktionen. Die Software dient nicht nur der Speicherkonsolidierung, sondern ist eine echte Hochverfügbarkeitslösung."

Vorhandene Systeme können integriert werden

Mithilfe von San-Symphony lassen sich alle Speichergeräte eines Netzwerks zu einem Pool zusammenschließen. Dabei ist es unerheblich, ob die Systeme von einem oder mehreren Herstellern stammen. Es kann sich um Lösungen handeln, in denen Fibre Channel-, SCSI-, EIDE- oder SSA-Festplatten eingesetzt sind. Das bietet dem Kunden den Vorteil, dass er bereits vorhandene Hardware weiterverwenden kann und auch zukünftig die freie Wahl der Speichersysteme hat. Damit baut der Kunde nicht zuletzt einen hohen Investitionsschutz auf.

Anwendungsservern, die mit Windows, Unix, Netware und Linux arbeiten, werden nach Bedarf virtuelle Speichervolumina aus dem Pool zugewiesen. Die Software selbst läuft auf einem oder mehreren dedizierten Wintel-Servern (Storage- Domain-Servern). Die Applikationsserver benötigen hierbei keinerlei Treiber.

Für Euroforum erfüllt die neue Lösung alle an sie gestellten Anforderungen. Sie bietet eine flexible und konsistente Datensicherung durch Snapshts. Die wichtigsten Vorteile von San-Symphony fasst Fritsche zusammen: "Mir gefällt die Tatsache, dass wir jetzt über eine echte Hochverfügbarkeitslösung verfügen und die Server aus dem SAN booten können, was den Management-Overhead für unsere verteilte Serverumgebung reduziert. Auch die zeitgenaue Snapshot-Funktion ist von großer Bedeutung."

ComputerPartner-Meinung:

Ganz sicher wird Euroforumbei IT-Projekten nie mehr auf Partner verzichten wollen. Die Installation zeigt, dass Partner mehr tun, als Software zu installieren, auch wenn das einigen Herstellern noch immer nicht bewusst ist. Ein guter Partner kennt sich eben mit der ganzen Infrastruktur aus und nicht nur mit Einzelprodukten. (ce)

Solution Snapshot

Kunde:

Euroforum Deutschland GmbH, Ansprechpartner: Marcus Fritsche, Leiter Informations-Systeme, Prinzenallee 3, 40549 Düsseldorf

www.euroforum.de

Problemstellung:

Die Unternehmensdaten waren dezentral verteilt. Hochverfügbarkeit unternehmenskritischer Daten war nicht oder nur bedingt gegeben. Die Datensicherung mit Online-Backups war nicht zuverlässig genug.

Lösung:

Fibre Channel Switches und Host Bus Adapter von Dell Dell "Powervault" Fibre-Channel-Speichersubsystem

Dell "Poweredge"-Server

"Datacore ¡San-Symphony" Virtualisierungs-Software

VAR:

Cema AG Spezialisten für Informationstechnologie, Käfertalerstr. 190, 68167 Mannheim, Telefon: 0621 3398-0, Ansprechpartner: Tobias Wellhausen, Vice President Sales,

www.cema.de

Kontaktaufnahme:

Leadweitergabe eines Herstellers

Verhandlungsdauer:

8 Wochen

größte Herausforderung:

Automatisierung der Prozesse über Skripting (Datensicherung)

Implementierungsdauer:

3 Wochen

aufgewendete Mannstunden (VAR):

80

Kostenumfang des Projekts:

Nicht bekannt, da der Kunde die Hardware bereits gekauft hatte.

Kostenbeispiel für Datacore San-Symphony für zwei Terabyte: zwei Lizenzen (zwei Storage-Domain-Server), inklusive synchroner Spiegelung, Snapshots, ein Jahr Software-Maintenance und Helpdesk, inklusive Servern: zirka 100.000 Euro.

Preisbeispiel: SAN-Bundle-Angebot von Cema: Komplettes SAN-Paket inklusive zwei Servern, zwei Cisco Acht-Port-Speicherswitche, zwei Host-Bus-Adaptern, zwei Eurologic Speichersysteme à 1/2 Terabyte und Datacore San-Symphony inklusive Spiegelung: 150.000 Euro.

Service- und Wartungsverträge:

Wartungsvertrag Hardware (24x7) durch Dell

Wartungsvertrag Software: Maintenance und Service durch Cema

Schulung:

Hands-on-Training, 1 Tag

Benefit für Kunden:

1. Hochverfügbarkeit unternehmenskritischer Daten durch Spiegelung

2. Sichere, flexible und konsistente Datensicherung in sehr kurzen Zeitfenstern durch Snapshots

3. Einfache Wiederherstellung des Betriebes bei einem Serverausfall durch Booten aus dem SAN

Benefit für VAR:

Neuer Referenzkunde, Kunde hat bereits Vorträge zur Lösung auf Messen übernommen und für Besuch von weiteren Interessenten zur Verfügung gestanden. Zukünftig geplant ist ein regional getrenntes Ausweich-Rechenzentrum mit asynchroner Datenspiegelung.

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