Immer noch zu teuer: Traum vom LCD-TV-Boom auf 2005 verschoben

31.10.2003
Nachdem sich Auftraggeber und Auftragnehmer schon so manche Märkte und Margen kaputtgeschossen haben, setzt die IT-Industrie Ostasiens die ganze Hoffnung in LCD-Fernseher. Zig Milliarden von Dollar werden in die Errichtung hochmoderner Panel-Produktionsanlagen der fünften, sechsten und siebenten Generation (5G, 6G, 7G) gepumpt. Denn jeder Generationswechsel bedeutet mehr Wirtschaftlichkeit bei der Fertigung größerer Panels, wie sie für den TV-Markt benötigt werden. Jedoch ist es mit der Verfügbarkeit von großen Muttergläsern und Filtern noch nicht weit her. Zweitens schluckt die boomende Notebook-Industrie ein Großteil der Panel-Produktion. Und drittens haben einige führende Hersteller wie AU Optronics (AUO) und Chi Mei (CMO) aus Taiwan die Umstellung von 4G- auf 5G-Anlagen noch nicht vollzogen. Das ist mit ein Grund, warum LCD-Fernseher teuer bleiben und ein Boom noch nicht wirklich in Sicht ist.Wie andere Branchenkenner in Taiwan rechnet Benq-Chef Sheaffer Lee erst 2005 mit einem Durchbruch, obwohl der Acer-Ableger davon ausgeht, den LCD-TV-Umsatz schon im kommenden Jahr von zwei auf zehn Milliarden NT Dollar (252 Millionen Euro) verfünffachen zu können. Derzeit liegt der Preis für einen 30-Zoll-Monitor noch bei rund 3.000 US-Dollar. Analysten in Taiwan zufolge können die Stückpreise erst 2005 signifikant sinken. Dennoch schätzt Panel-Marktforscher Displaysearch, dass sich der weltweite Absatz von TV-tauglichen LCD-Monitoren 2004 auf acht bis zehn Millionen Geräte mehr als verdoppeln werde. Gegen 90 Millionen Panels ab einer Bilddiagonale von zehn Zoll, die 2003 bereits verbaut wurden, wäre das aber immer noch eine kaum nennenswerte Marktgröße. Displaysearch geht allerdings davon aus, dass in fünf Jahren 15 Prozent aller Fernseher mit LCD-Bildschirm ausgeliefert werden. Bei 150 Millionen Fernsehern, die 2003 verkauft wurden, wäre das dann wirklich eine beachtliche Größe. AUO, aus Acer Display und Unipac hervorgegangenes Joint-Venture und zum Großteil im Besitz von Benq will den LCD-TV-Absatz im Jahr 2004 bereits von 100.000 auf 600.000 Stück kräftig ausbauen. Mit einem Marktanteil von 13,3 Prozent ist das Unternehmen nach Samsung und LG Philips drittgrößter Panel-Produzent der Welt und gilt nach einem Bombenergebnis im dritten Quartal als einer der Zugpferde der taiwanesischen Börse TAIEX. Allerdings machen TV-Panels derzeit nur zwei Prozent des Umsatzes von AUO aus. (kh)

Nachdem sich Auftraggeber und Auftragnehmer schon so manche Märkte und Margen kaputtgeschossen haben, setzt die IT-Industrie Ostasiens die ganze Hoffnung in LCD-Fernseher. Zig Milliarden von Dollar werden in die Errichtung hochmoderner Panel-Produktionsanlagen der fünften, sechsten und siebenten Generation (5G, 6G, 7G) gepumpt. Denn jeder Generationswechsel bedeutet mehr Wirtschaftlichkeit bei der Fertigung größerer Panels, wie sie für den TV-Markt benötigt werden. Jedoch ist es mit der Verfügbarkeit von großen Muttergläsern und Filtern noch nicht weit her. Zweitens schluckt die boomende Notebook-Industrie ein Großteil der Panel-Produktion. Und drittens haben einige führende Hersteller wie AU Optronics (AUO) und Chi Mei (CMO) aus Taiwan die Umstellung von 4G- auf 5G-Anlagen noch nicht vollzogen. Das ist mit ein Grund, warum LCD-Fernseher teuer bleiben und ein Boom noch nicht wirklich in Sicht ist.Wie andere Branchenkenner in Taiwan rechnet Benq-Chef Sheaffer Lee erst 2005 mit einem Durchbruch, obwohl der Acer-Ableger davon ausgeht, den LCD-TV-Umsatz schon im kommenden Jahr von zwei auf zehn Milliarden NT Dollar (252 Millionen Euro) verfünffachen zu können. Derzeit liegt der Preis für einen 30-Zoll-Monitor noch bei rund 3.000 US-Dollar. Analysten in Taiwan zufolge können die Stückpreise erst 2005 signifikant sinken. Dennoch schätzt Panel-Marktforscher Displaysearch, dass sich der weltweite Absatz von TV-tauglichen LCD-Monitoren 2004 auf acht bis zehn Millionen Geräte mehr als verdoppeln werde. Gegen 90 Millionen Panels ab einer Bilddiagonale von zehn Zoll, die 2003 bereits verbaut wurden, wäre das aber immer noch eine kaum nennenswerte Marktgröße. Displaysearch geht allerdings davon aus, dass in fünf Jahren 15 Prozent aller Fernseher mit LCD-Bildschirm ausgeliefert werden. Bei 150 Millionen Fernsehern, die 2003 verkauft wurden, wäre das dann wirklich eine beachtliche Größe. AUO, aus Acer Display und Unipac hervorgegangenes Joint-Venture und zum Großteil im Besitz von Benq will den LCD-TV-Absatz im Jahr 2004 bereits von 100.000 auf 600.000 Stück kräftig ausbauen. Mit einem Marktanteil von 13,3 Prozent ist das Unternehmen nach Samsung und LG Philips drittgrößter Panel-Produzent der Welt und gilt nach einem Bombenergebnis im dritten Quartal als einer der Zugpferde der taiwanesischen Börse TAIEX. Allerdings machen TV-Panels derzeit nur zwei Prozent des Umsatzes von AUO aus. (kh)

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