Deutsche Kreditnehmer

Immobilien kaufen und verkaufen – und Geld sparen

09.04.2010
Wenn man es geschickt anstellt, können Vorfälligkeitsentschädigung und höhere Zinsen entfallen.

Übernimmt ein Immobilienkäufer ein bestehendes Darlehen des Verkäufers, statt selbst einen neuen Vertrag abzuschließen, können beide viel Geld sparen. Darüber informiert der Vorstand des Deutschen Kreditnehmer Vereins e.V., Nikolai Raich, unter Berufung auf ein jetzt bekanntgewordenes Urteil des Landgerichts München I vom 24. Juli 2008 (Aktenzeichen: 16 HK 22814/05).

"Der Verkäufer sollte den Käufer der Immobilie möglichst früh über noch offene Darlehen und deren Konditionen informieren", rät Nikolai Raich,. "Des Weiteren kann er dem Käufer zum Beispiel anbieten, für die Übernahme der Schuld den Kaufpreis etwa um die Hälfte der sonst fälligen Vorfälligkeitsentschädigung zu senken.? Ebenso könne der Käufer auch dem Verkäufer entgegenkommen, falls er durch die Schuldübernahme weniger Zinsen als bei Abschluss eines neuen Vertrages zahlen müsse. Da die Grundschuld zur Sicherung der Finanzierung unverändert bleiben könne, sei bei den Gebühren für den Grundbucheintrag eine weitere Ersparnis möglich, berichtet der Vorstand des Deutscher Kreditnehmer Verein e.V. weiter.

Für den Verkäufer einer Immobilie liegt bei Übernahme der Schuld durch den Käufer der größte Vorteil in der Nichtigkeit der Vorfälligkeitsentschädigung. Er sollte daher seine Bank auffordern, den Käufer als Ersatzkreditnehmer zu akzeptieren. Weigert sich die Bank, sollte der Verkäufer auf das Urteil des Landgerichts München I hinweisen.

Nikolai Raich: "Zahlen Sie die von der sich weigernden Bank geforderte Vorfälligkeitsentschädigung ausdrücklich unter Vorbehalt. Sie können sich die Entschädigung nach Bestätigung des Urteils durch das Oberlandes- bzw. Bundesgericht später erstatten lassen."

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