In der deutschen Niederlassung gibt man sich optimistisch für 1999

21.01.1999

DÜSSELDORF: Viele hatten im letzten Jahr der niederländischen Tulip Computers bereits den Tod vorhergesagt: Nach drohendem Konkurs-verfahren und einem überraschenden Wechsel an der Firmenspitze blickt Geschäftsführer Thomas Hollex vorsichtig optimistisch in die Zukunft."Wir werden das letzte Geschäftsjahr mit einer ausgeglichenen Bilanz abschließen. Das heißt, ohne Verluste", sagt Tulip-Geschäftsführer Thomas Hollex in Düsseldorf hörbar erleichtert. Seit dem überraschenden Wechsel in der Unternehmensspitze von Manfred Tigges zu Ex-Produktmarketing-Chef Hollex (siehe ComputerPartner 22/98, Seite 28) "sind wir mit regulären Lieferungen zum Tagesgeschäft zurückgekehrt", erklärt der Manager. Zahlen zum Deutschlandgeschäft wird die niederländische Tulip-Zentrale aber in Zukunft nicht mehr bekanntgeben.

Für das neue Geschäftsjahr hat sich Hollex die Realisierung eines Fünf-Punkte-Plans vorgenommen, der Tulip auch in Deutschland wieder auf Vordermann bringen soll: Partner, die im letzten Jahr dem Hersteller den Rücken gekehrt hatten, will er zurückgewinnen. Das Built-to-Customer-System will Hollex so ausbauen, daß auch kleinere Stückzahlen innerhalb kurzer Zeit beim Handel verfügbar sind. Weiter will das Unternehmen sein Fachhandelsnetz von heute 160 Wiederverkäufern um noch mal 50 bis 70 steigern. Wobei die Zahl der Qualified-Service-Partner von jetzt 30 auf 45 erhöht werden soll. Und die logistische Flexibilität will Tulip optimieren: Lieferungen sollen dann in 24, maximal 48 Stunden beim Kunden sein.

Als letzter Punkt steht auf Hollex' To-Do-Liste im Juli der Einstieg ins E-Business. "Hier wollen wir fünf Millionen investieren. Allerdings wird unser Internet-Verkauf ausschließlich gemeinsam mit den Partnern realisiert", verspricht der Geschäftsführer.

Auch in der Vertriebsstrategie will Tulip Neuland betreten: Der Vertrag mit dem Haus-Disti Interquadram lief zum 1. Januar aus und wird nicht erneuert. Hollex: "Wir setzen künftig auf die direkte Partnerbetreuung. Was uns auch eine bessere Betreuung im Projektgeschäft ermöglichen würde." (ch)

Hofft auf eine Bilanz ohne Verluste: Tulip-Geschäftsführer Thomas Hollex.

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