In Hannover praktisch keine Hardwareneuheiten

04.01.1999

MÜNCHEN: Fast gehört zu den Keyplayern, was PC-Videoschnittkarten für den Consumer- und semiprofessionellen Markt anbetrifft. Das Unternehmen sieht sich jedoch immer leistungsfähigeren Rechnersystemen mit zunehmenden Multimediafähigkeiten gegenüber, die schon in naher Zukunft Editing-Zusatzkarten, wie Fast sie heute anbietet, überflüssig machen könnten."Wir kennen natürlich die Problematik und beobachten den Markt sehr genau", entgegnet Anuschka Schweizer, Produktmanagerin für die Consumer-Schiene bei der Fast Multimedia AG in München, auf die Frage nach der Strategie, um in Zukunft gegenüber immer leistungsfähiger werdenden Rechnersystemen mit den eigenen Videoschnittkarten noch eine Daseinsberechtigung zu haben. "Unsere Produkte werden nach wie vor vom Markt stark nachgefragt", wiegt sich die Managerin momentan in Sicherheit. Tatsächlich verließ die PCI-Schnittkarte "AV Master" seit dem Start zur Cebit 1996 bereits 70.000 Mal das Lager. In diesem Jahr sollen die 100.000 voll gemacht werden.

Umsatzseitig mußte das Unternehmen 1998 zwar einen Rückgang um zwölf Prozent hinnehmen und wurde so erstmals von Hauptkonkurrent Pinnacle Systems überholt, dafür konnte der Ertrag jedoch um fünf Prozent gesteigert werden.

Zur CeBIT gab es hauptsächlich Kosmetik

Mit großartigen Hardware-Neuheiten konnte das Unternehmen zur Cebit nicht aufwarten. Vielmehr konzentrierte man sich auf das Feintuning. So erhielt die AV Master ein neues Softwarepaket, bestehend aus der Schnittsoftware "Media Studio Pro 5.2" und dem Titelprogramm "Cool 3D 2.0" von Ulead sowie die Multimediasoftware "Mediator 5 LE" von Matchware. Der Preis bleibt, inklusive eines kleinen Handbuchs zum richtigen Filmen und Schneiden, bei 1.511 Mark inklusive Mehrwertsteuer.

Deutlich günstiger ist dafür ab sofort die digitale Variante "DV Master". Der Preis für den Endkunden reduziert sich um über 1.000 Mark auf 4.037 Mark. Bei dem um die Profi-Software "Speed Razor DV" von Insync ergänzten Bruder "DV Master Pro" für Windows NT reduziert sich der Preis ebenfalls: auf 5.777 Mark. AV- und DV-Master beherrschen nun die Aufnahme von Videoclips über zwei Gigabyte unter Windows 98 und NT. Zudem wird mit den neuesten Treibern auch das 16:9-Bildformat unterstützt. Für DV Master Pro wird es in Kürze die Version 4.7 von Speed Razor geben.

Corporate ist der Hardware-Markt der Zukunft

Semiprofessionelle Anwender, kleine Schnittstudios, Schulen und Industrie-Filmer werden mit dem Begriff "Corporate-Video" bezeichnet. Mit dem Ende letzten Jahres gestarteten Mpeg-2-Schnittsystem "601 six-o-one" adressiert Fast diesen Markt. Das aus Hard- und Software bestehende System liegt knapp unter 20.000 Mark (ohne Rechnerhardware) und wird seit der Cebit mit der funktionell erweiterten Software "Fast Studio 1.2" ausgeliefert. Optional ist ab April die YUV-Schnittstelle "601-Component" für 4.617 Mark lieferbar. Dazu gibt es außerdem "601-Print-DVD", eine Zusatzsoftware zur Archivierung und Distribution von Videoclips. Der Preis dafür steht noch nicht fest. Für das vierte Quartal hat Fast schließlich noch "601-DV" angekündigt, eine Hardwareerweiterung zum Anschluß von Geräten mit I-Link- (Firewire-) Schnittstelle.

Die Eigenentwicklung Fast Studio will das Unternehmen in Zukunft auf alle Plattformen übertragen. So läuft das Schnitt-Tool außer auf 601 bereits auf dem OEM-Produkt "ES-3" von Sony und demnächst auch auf dem nonlinearen Schnittsystem "blue" aus eigenem Hause. (akl)

Auf der Cebit konzentrierte sich Fast Multimedia auf Hardware-Neuheiten für das Schnittsystem 601. Ansonsten gab es hauptsächlich Feintuning an der Software.

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