Linux als Fileserver

In Windows-Netzwerken Linux-Server zur Dateiablage nutzen

Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Aktuelle Linux-Distributionen unterstützen die Anbindung von Windows-Clients vollkommen transparent. Spezielle Server für den Einsatz als Fileserver stehen hierfür sogar kostenlos zur Verfügung.

Für den Einsatzweck bietet sich unter anderem der Univention Corporate Server - UCS Core - an. Die Lösung steht kostenlos zur Verfügung und lässt sich bei Bedarf kostenpflichtig skalieren. Neben UCS Core gibt es aber auch andere Lösungen, zum Beispiel Excellent Samba4 Appliance von Suse. Diese bietet den Vorteil, sich direkt als Appliance einbinden zu lassen, zum Beispiel in VMware ESXi. Vorteil von Linux-Servern mit Samba ist die Möglichkeit, auch Windows-Computer anbinden zu können. Außerdem können Sie Samba-Server direkt an Active Directory anbinden oder auf Wunsch sogar als Domänencontroller zur Verfügung stellen.

Wollen Sie die OpenSuse-Samba-Appliance in das Netzwerk anbinden, melden Sie sich mit dem Benutzer "root" und dem Kennwort "opensuse" an. Danach können Sie mit "yast lan" die Netzwerkkonfiguration des Servers vornehmen.

Wollen Sie nur einen Dateiserver aufsetzen und haben wenig Linux-Wissen, bietet sich vor allem der eingangs erwähnte UCS an. Hier haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, eine neue Domäne zu installieren, können den Server aber auch als normalen Server in eine Domäne mit aufnehmen. Sie können UCS als virtuellen Server selbst installieren oder eine vorgefertigte Appliance nutzen. Diese binden Sie in ESXi über Datei\OVF-Vorlage bereitstellen im Netzwerk ein.

UCS hat den Vorteil, dass Sie über die webbasierte Verwaltungsoberfläche des Servers selbst auswählen können, welche Pakete installiert werden sollen. Sie können, neben einem Dateiserver, natürlich auch einen Druckserver installieren. Pakete können Sie jederzeit hinzufügen. Die Verwaltungsoberfläche bietet die Möglichkeit, Freigaben zu erstellen, aber auch Benutzerkonten, wie in einem herkömmlichen Active Directory.

Um Freigaben auf Basis von Linux zur Verfügung zu stellen, verwenden Sie in UCS ebenfalls die webbasierte Oberfläche. Hier können Sie zum Beispiel festlegen, auf welcher Basis die Freigabe zur Verfügung gestellt wird und welche Rechte die Anwender erhalten.

Samba für Profis

Wer auf keinen vorgefertigten Server setzen will, kann Samba auch selbst herunterladen und auf einem Linux-Server installieren. Sie können sich auf diesem Weg Samba in einer eigenen Linux-Installation direkt von den Entwicklern herunterladen. Die Installationsdateien und Anleitungen stehen auf der Seite Samba.org zur Verfügung. Zusätzlich lassen sich Gruppenrichtlinien und auch servergespeicherte Profile mit Samba 4 umsetzen. Unternehmen, die Exchange einsetzen, können ebenfalls auf Samba setzen, da Samba 4 und aktuelle Exchange-Versionen kompatibel zueinander sind. Hier sollte allerdings mit Vorsicht vorgegangen werden, da Exchange zahlreiche Schemaänderungen vornimmt.

Virtuelle Linux-Server auf Basis von Hyper-V in Windows-Netzwerke einbinden

Mit Hyper-V in Windows Server 2012 R2 lassen sich Linux-Server nahezu genauso effizient nutzen wie Windows-Server. Dazu hat Microsoft auch die Integration-Services überarbeitet, mit denen sich Linux-Server optimal mit Hyper-V verbinden.

Virtuellen Linux-Computer können Sie auch mit den Livemigrations-Funktionen in Windows Server 2012 R2 nutzen, nicht nur die Hyper-V-Replikation. Das heißt, Sie können mit Hyper-V und Linux, auch mit dem kostenlosen Hyper-V Server 2012 R2, ideal VMs auf Basis von Linux im Netzwerk zur Verfügung stellen. Aktuelle Versionen erlauben sogar eine Online-Datensicherung von Linux-Servern mit der Windows-Datensicherung.

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