Infineon schreibt im 1. Quartal operativen Verlust (zwei)

06.02.2009
Auch beim Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten rutschte der Konzern mit einem Minus von 116 Mio EUR oder minus 0,16 EUR je Aktie tief in die Verlustzone. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte Infineon hier noch einen Gewinn von 48 Mio EUR erzielt.

Auch beim Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten rutschte der Konzern mit einem Minus von 116 Mio EUR oder minus 0,16 EUR je Aktie tief in die Verlustzone. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte Infineon hier noch einen Gewinn von 48 Mio EUR erzielt.

Den Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten, abzüglich Steuern, grenzte der Konzern hingegen auf 288 Mio EUR von 577 Mio EUR im Vorjahreszeitraum ein. Hier buchte Infineon zum einen 93 Mio EUR für unrealisierte Währungsverluste - im Wesentlichen aus dem Verkauf des Inotera-Anteils durch Qimonda an Micron.

Zum anderen schlugen jetzt 195 Mio EUR für Rückstellungen und Wertberichtigungen nach dem Insolvenzantrag der Tochter Qimonda negativ zu Buche. Infolge des Insolvenzantrags von Qimonda könne Infineon "einer Reihe von erheblichen Verbindlichkeiten" im Zusammenhang mit dem Qimonda-Geschäft ausgesetzt sein, hieß es zur Begründung. Es gebe keine Sicherheit, dass diese Summe ausreicht, um allen Verpflichtungen nachzukommen.

Möglichen Zahlungsverpflichtungen, die dem Unternehmen in Zusammenhang mit diesen Angelegenheiten gegebenenfalls entstehen könnten, würden - wenn überhaupt - zum größten Teil in Zeiträumen nach dem Geschäftsjahr fällig.

"Trotz der extrem schwierigen Marktlage sind die Ergebnisse unseres ersten Quartals relativ stabil, was in erster Linie auf die sehr guten Fortschritte zurückzuführen ist, die wir mit unserem IFX10+ Programm erzielen", wird Vorstandssprecher Peter Bauer in der Mitteilung zitiert. So seien mit dem Kostensenkungsprogramms im ersten Quartal bei den Betriebskosten im Vergleich zum Vorquartal rund 45 Mio EUR eingespart worden.

Infineon will ihre Kosten nun aber mit jährlich 600 Mio EUR stärker drücken als bislang angekündigt. Die Einsparungen sollen mit 200 Mio EUR bei den Betriebskosten und mit 400 Mio EUR bei den Fertigungskosten entstehen. Erst im Dezember hatte das Unternehmen mitgeteilt, insgesamt mindestens 250 Mio EUR jährlich einsparen zu wollen.

Wegen des Insolvenzverfahrens von Qimonda geht Infineon davon aus, dass es Qimonda im zweiten Quartal dekonsolidieren wird. In diesem Zusammenhang sollen voraussichtlich aufgelaufene Verluste in Verbindung mit unrealisierten Währungseffekten für Qimonda realisiert werden. Zum 31. Dezember 2008 betrugen diese Verluste laut Mitteilung etwa 100 Mio EUR. Im Eigenkapital des DAX-Konzerns soll die Realisierung der aufgelaufenen Verluste zu keiner Veränderung führen.

Für den weiteren Jahresverlauf äußerte sich Infineon vorsichtig. Im laufenden Quartal sollten sich die Marktbedingungen laut Vorstandssprecher Bauer noch verschlechtern. Der Manager sagte: "Wir werden daher unsere Kosten und Investitionsausgaben weiter reduzieren. Wir konzentrieren uns auch weiterhin auf den Cash-Flow, unter anderem durch eine weitere Reduzierung der Lagerbestände und der Drosselung der Produktion sowie durch ein straffes Management unseres Umlaufvermögens."

DJG/kla/jhe

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