Infineon sieht Gefahren wegen finanzieller Lage bei Qimonda

03.12.2008
NEUBIBERG (Dow Jones)--Die Infineon Technologies AG ist weiter bemüht, seine Speicherchiptochter Qimonda zu veräußern, warnt allerdings vor zusätzlichen Belastungen, die dem Unternehmen aus einem etwaigen finanziellen Engpass bei der Sparte entstehen könnten. Es sei weder sicher, dass Infineon seine Beteiligung veräußern könne, noch, dass die eingeleiteten Maßnahmen ausreichten, damit Qimonda die eigenen Verpflichtungen erfüllen könne, erklärte Infineon am Mittwoch.

NEUBIBERG (Dow Jones)--Die Infineon Technologies AG ist weiter bemüht, seine Speicherchiptochter Qimonda zu veräußern, warnt allerdings vor zusätzlichen Belastungen, die dem Unternehmen aus einem etwaigen finanziellen Engpass bei der Sparte entstehen könnten. Es sei weder sicher, dass Infineon seine Beteiligung veräußern könne, noch, dass die eingeleiteten Maßnahmen ausreichten, damit Qimonda die eigenen Verpflichtungen erfüllen könne, erklärte Infineon am Mittwoch.

Auch sei offen, dass Qimonda operative oder strategische Initiativen erfolgreich umsetzen könne, um die finanzielle Lage zu verbessern. 77,5% der Qimonda-Anteile befinden sich im Besitz von Infineon.

Für den Fall, dass Qimonda seinen Verpflichtungen nicht nachkomme, könnte Infineon "bestimmten erheblichen Verbindlichkeiten" des Qimonda-Geschäfts ausgesetzt sein. Dies schließt laut Infineon laufende Kartell- und wertpapierrechtliche Verfahren sowie die eventuelle Rückzahlung öffentlicher Fördermittel und mitarbeiterbezogene Eventualverbindlichkeiten ein.

Am Montag hatte Qimonda die Vorlage ihrer Jahresbilanz auf Mitte Dezember mit der Begründung verschoben, mit verschiedenen strategischen Investoren und Finanzinvestoren würden aktuell Gespräche geführt. Qimonda geht aktuell davon aus, dass eine wie immer geartete Partnerschaft in den nächsten Wochen vereinbart werden könnte.

Allerdings hat Qimonda für den schlimmsten Fall davor gewarnt, dass im Kalenderjahr 2009 das Geld ausgeht. Diese Situation könnte unter anderem dann eintreten, wenn die Partnersuche scheitert.

Sollten sich die aktuell verfolgten finanziellen und strategischen Initiativen nicht realisieren lassen, keine anderen Lösungen umgesetzt werden können und sich das Branchenumfeld weiter verschlechtern oder die Maßnahmen zur Senkung des Barmittelbedarfs nicht greifen, könnte es im ersten Kalenderquartal 2009 zu Liquiditätsengpässen in Teilen des Konzerns kommen, erklärte Qimonda. Diese könnten sich auf die Fähigkeit des Unternehmens auswirken, sein Geschäft weiter zu betreiben.

Qimonda hat ebenfalls ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt, in dessen Rahmen rund 3.000 Stellen gestrichen werden sollen.

Infineon hatte Qimonda im August 2006 an die New Yorker Börse gebracht und zuletzt wiederholt bekräftigt, Verkaufsverhandlungen zu führen. Qimonda schreibt in Folge eines anhaltend schwachen Preisniveaus bei Speicherchips seit mehreren Quartalen deutliche Verluste.

Die Möglichkeit, Qimonda-Aktien wie bisher erwogen als Sachdividende an die eigenen Aktionäre auszugeben, zieht Infineon nach Angaben vom Mittwoch nicht mehr in Betracht.

Webseiten: http://www.infineon.com http://www.qimonda.com DJG/phg/rio

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