Infineon und anderen Chip-Größen droht Klage wegen Preisabsprache

01.03.2004
Dem Münchener Chipanbieter Infineon, aber auch weiteren Chipherstellern - dem US-Konzern Micron sowie den beiden südkoreanischen Herstellern Hynix und Samsung - droht wegen möglicher illegaler Preisabsprachen eine Klage in den USA und Europa.

Dem Münchener Chipanbieter Infineon, aber auch weiteren Chipherstellern - dem US-Konzern Micron sowie den beiden südkoreanischen Herstellern Hynix und Samsung - droht wegen möglicher illegaler Preisabsprachen eine Klage in den USA und Europa.

Der Vorwurf der US-Behörden: Die Unternehmen, die den insgesamt 16 Milliarden Dollar schweren DRAM-Markt dominieren, hätten ein Kartell gebildet, das sich sowohl bei den Preisen als auch bei den Produktionsmengen abgesprochen habe. Dabei prüften sie vor allem den deutlichen Preisanstieg der DRAMs im Frühsommer 2002. Das Wall Street Journal (WSJ) spricht unter Berufung auf gefundene Email und Zeugenaussagen von Managern sogar von einer weltweiten Konspiration.

Die US-Behörden ermittelten seit Juni 2002 gegen die Chiphersteller. Nun, da die Ermittlungen offensichtlich abgeschlossen sind, könnte gegen sie Anklage vor einem Gericht in San Francisco erhoben werden.

Infineon bestätigte knapp, es habe den US-Ermittlern Informationen übergeben. Samsung und Hynix wollten sich nicht äußern, während Micron, das im vorigen Jahr einen Amnestieantrag gestellt hatte und seitdem anscheinend in die Rolle des Kronzeugens gewechselt ist, erklärte, es habe mit den Ermittlern kooperiert und werde das weiter tun.

Laut dem WSJ überlegen die Angeschuldigten, ob sie sich vergleichen sollen oder nicht. Im Fall eines Prozesses müssten die Beklagten in den USA mit Millionenstrafen, Auflagen und Schadensersatzklagen rechnen. Die EU will ebenfalls ermitteln. (wl)

Zur Startseite