Rückgang im laufenden Quartal erwartet

Infineon wappnet sich für triste Zeiten

16.11.2011

Auch über Zukäufe denkt Bauer weiter nach - und angesichts einer gut gefüllten Kriegskasse inzwischen wohl konkreter. Denn gerade in einem schwächeren Umfeld könnten Übernahmen günstiger werden, man könne schauen, "ob man den einen oder anderen Wettbewerber schlucken kann", sagte Finanzvorstand Dominik Asam. Schnellschüsse werde es nicht geben. "Das ist eine Sache, die wir seriös überlegen", sagte Bauer. "Ich sehe das momentan nicht, nicht in den kommenden zwei bis drei Monaten." Konkrete Ziele wollte er freilich nicht nennen.

Die Halbleiterbranche spürt als Zulieferer für viele Industrien das wirtschaftliche Auf und Ab besonders früh und gilt deswegen auch als Gradmesser für die Wirtschaftsentwicklung. Auch der US-Chiphersteller Texas Instruments und die europäische Branchengröße STMicroelectronics meldeten zuletzt schwächere Geschäfte. Bei Infineon lief es im abgelaufenen Jahr noch prächtig. Für das am 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2010/11 vermeldet der Konzern ein Umsatzplus von 21 Prozent auf knapp 4 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern rund 1,12 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch 660 Millionen Euro verbucht wurden.

Infineon hatte nach einer jahrelangen Durststrecke im Geschäftsjahr 2009/2010 erstmals wieder Gewinne geschrieben und das zweite Mal in seiner Geschichte überhaupt eine Dividende gezahlt. Auch für dieses Jahr werde es eine geben, sagte Bauer. Eine Entscheidung zur Höhe sei aber noch nicht gefallen. Weniger als im Vorjahr werde es aber nicht, sagte der Manager mit Blick auf die 10 Cent, die die Anteilseigner im letzten Jahr pro Aktie einstreichen konnten. (dpa)

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