Informix-Händler zwischen Bangen und Hoffen

10.10.1997
Erstaunlich gelassen blicken hierzulande viele Informix-Händler auf die unternehmensgefährdende Entwicklung bei Informix. Zwar geht kein Händler davon aus, die jetzt aufgedeckten Buchführungstricks seien dem Image des Datenbankanbieters förderlich. Doch im Tagesgeschäft schlage sich noch nicht nieder, daß Informix in den USA mit dem Rücken zur Wand steht. "Der Kunde, der zu uns wegen einer Datenbank kommt, hat sich bereits für einen Hersteller entschieden", erklärt ein niedersächsischer Händler gegenüber ComputerPartner. Ihn bestätigt ein Händler aus Hessen: "Unsere Kunden fragen nach Datenbank-Applikationen, nicht nach der Datenbank selbst."Allerdings verweist ein Händler in Baden-Württemberg darauf hin: "Großkunden zögern, die strategische Entscheidung für Informix auszuführen." In diesem Zusammenhang fragt er sich, warum Informix in den letzen Jahren sein Personal um "jährlich etwa 30 Prozent aufgestockt hat. Für eine Company, die erst im letzten Jahr an die Milliardengrenze beim Umsatz gestoßen ist, war das viel zu viel Personal", ist er überzeugt.

Erstaunlich gelassen blicken hierzulande viele Informix-Händler auf die unternehmensgefährdende Entwicklung bei Informix. Zwar geht kein Händler davon aus, die jetzt aufgedeckten Buchführungstricks seien dem Image des Datenbankanbieters förderlich. Doch im Tagesgeschäft schlage sich noch nicht nieder, daß Informix in den USA mit dem Rücken zur Wand steht. "Der Kunde, der zu uns wegen einer Datenbank kommt, hat sich bereits für einen Hersteller entschieden", erklärt ein niedersächsischer Händler gegenüber ComputerPartner. Ihn bestätigt ein Händler aus Hessen: "Unsere Kunden fragen nach Datenbank-Applikationen, nicht nach der Datenbank selbst."Allerdings verweist ein Händler in Baden-Württemberg darauf hin: "Großkunden zögern, die strategische Entscheidung für Informix auszuführen." In diesem Zusammenhang fragt er sich, warum Informix in den letzen Jahren sein Personal um "jährlich etwa 30 Prozent aufgestockt hat. Für eine Company, die erst im letzten Jahr an die Milliardengrenze beim Umsatz gestoßen ist, war das viel zu viel Personal", ist er überzeugt.

Was jedoch so gut wie allen befragten Händlern am Partnerherz liegt, formuliert Thomas Rosemeyer, Geschäftsführer der ist Software Consulting in Braunschweig, so: "Informix hat sich viel zu wenig um seine Partner gekümmert." Und er setzt hinzu: "Vielleicht ändert sich das jetzt und wir werden wieder mit einbezogen." Drastischer sieht das ein anderer, langjähriger Händler in Baden Württemberg: "Informix ist denen in den Rücken gefallen, die sie groß gemacht haben. Wir haben oft genug erlebt, daß die Vertriebsmannschaft aus München Endkunden angebaggert hat. Obwohl auf jeder IUG-Sitzung (Informix User Group) beteuert wurde, mehr Partnergeschäfte machen zu wollen." Anders als sein Braunschweiger Kollege hat er nur wenig Hoffnung auf eine Änderung der Vertriebspraktiken des Datenbankanbieters: "Entweder man tanzt nach seiner Pfeife oder nicht. Aber dann hat man Probleme", blickt er auf seine Erfahrungen mit Informix zurück. Ihm pflichtet ein Händler aus Hessen bei: "Ich bin bitter enttäuscht, was die Partnerunterstützung betrifft. Weder bei Marketing noch bei Leeds bin ich unterstützt worden", macht er seinem Ärger Luft. Er will wissen: "Es ist müßig, über das Partnerprogramm zu reden, solange es nicht grundlegend geändert wird und wir als Partner ernst genommen werden."

Auch in Sachen Produktmarketing zeigen sich die Informix-Händler kritisch. "Illustra wurde viel zu schnell entwickelt. Informix wollte unbedingt der erste Anbieter einer objektorientierten Datenbank sein. Darüber vergaß man: Wer braucht denn den Universal Server und die Datablades?" Der Vorschlag des hessischen Händlers an die Münchener Zentrale: "Informix sollte mehr auf die Entwicklung im Bereich der Workgroup-Server achten. Hier herrscht ein NT-Boom und der sollte mit attraktiven Preisen und einer partnerfreundlichen Politik genutzt werden."

Mit dieser Meinung steht er nicht allein. Bei dem größten Informix-Distributor und Händler bytec mit Sitz in Tetnang am Bodensee ist man der Meinung: "Informix hat jetzt die Chance, im NT-Bereich Punkte zu sammeln. Wenn Microsoft allerdings NT multiuserfähig gemacht hat, wird es sich mit seinem SQL-Server den Markt für Datenbanken holen", ist ein Mitarbeiter überzeugt.(wl)

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