Informix sucht Partnerharmonie

02.06.1998

LEIPZIG: Im Herbst 1997 wollte kaum jemand noch auf die Zukunft vonDatenbankhersteller Imformix setzen. Das verheerende Geschäftsergebnis 1996/97, eine unklare Produktpolitik und weltweite Entlassungen hatten das Ansehen des Vorreiters von objektrelationalen Datenbanken fast ruiniert. Doch der Börsencrash von Konkurrent Oracle brachte Informix mit neuem Management unverhofft wieder in den Ring zurück.

Die Rückkehr von Informix in den Kreis der Enterprise-Datenbankhersteller bestätigte der mit knapp 45 Teilnehmern gut besuchte Workshop der Informix User Group (IUG) in Leipzig. "Ich würde weder Zeit noch Geld investieren, würde ich nicht nach den Datenbanken gefragt", unterstrich ein Teilnehmer. Und das neu vorgestellte Partnerprogramm, mit dem Informix den zirka 30prozentigen Anteil des indirekten Vertriebs auf 35 bis 40 Prozent steigern möchte, wurde von den Teilnehmern als guter Ansatz zur Neuregelung des im letzten Jahr deutlich kritisierten Verhältnisses des Herstellers zu seinen Partnern gewertet. "Wenn es bedeutet, daß Informix seine bisherige Dealmentalität zugunsten langfristiger Beziehungen aufgibt, kann ich das Programm nur begrüßen", freut sich IUG-Mitglied Bernd Langer. "Bisher war jeder Partner, aber keiner hat die gewünschte Unterstützung erhalten."

Als die zwei Säulen des Partnerprogramms nennt Petra Jenner, als Manager Partner Sales bei Informix Deutschland verantwortlich für das Programm, den "Focus auf Value Added Distributoren" wie Bytec, Ilion oder C2000 und die "konsequente Einbindung der Partner", so das Versprechen der Managerin. Realisiert werden soll das Programm mittels "individualisierter Programmatik" (Jenner). Darunter versteht sie: "Wir erarbeiten mit unseren Partnern einen Business-Plan. Er umfaßt ein individuelles Preismodell - entweder bezogen auf die gelieferten Softwarelizenzen insgesamt oder auf die angebotene Lösung." Weitere Bestandteile werden unter anderem eine Partner-Webseite sein, individuelle Marketing-Unterstützung, Kunden-Generierung und Marketingunterstützung. Auch das Produktportfolie ist neu geordnet: Informix bietet jetzt eine Datenbank namens "Dynamix Server" an. Je nach Kundenwunsch gibt es Erweiterungen wie etwa DataBlades. "Damit entsprechen wir dem Wunsch von Kunden und Partnern nach möglichst großer Produkttransparenz", erklärt Jenner.

"Versprechungen gab es genug. Jetzt kommt es darauf an, das Programm umzusetzen", richtete sich Jenner an sich und ihre Kanalmannschaft. Die IUG-Teilnehmer gaben ihr recht: "Das Programm verspricht die von den Partnern verlangten klaren Beziehungen. Informix geht in die richtige Richtung", faßte IUG-Teilnehmer Julio Aspiazu zusammen. Die Teilnehmer gaben ihm recht.(wl)

Im Dreischichten-Modell sollen Partner eine wesentliche Aufwertung erfahren, wie Informix-Managerin Jenner auf dem Leipziger Workshop der Informix User Group versprach.

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