Infrastruktur-Software: Windows-Alternativen Linux, Java und Star Office nehmen an Bedeutung zu

16.10.2003
Für die großen Softwareanbieter IBM, Sun, Microsoft und Citrix bleibt die Systems eine wichtige Messe. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Ronald Wiltscheck

Citrix ist seit vier Jahren auf der Systems vertreten. Neben der Neukunden-Akquirierung und der Kontaktpflege zu existierenden Anwendern ist die Münchener Messe für den Softwareanbieter eine gute Gelegenheit, um die Beziehungen zu den Vertriebspartnern aufzufrischen.

Doch diese sind nicht nur als Besucher am Citrix-Stand willkommen, sondern auch als Mitaussteller. Im vergangenen Jahr hat Citrix acht Partner am eigenen Stand versammelt. In diesem Jahr werden Wiederverkäufer wie ADA, Bechtle, Cema, Fritz & Macziol, GTS Gral, Tera Gate und Visionapp in der Halle A2, Stand 333, ihre Lösungen Endkunden präsentieren.

Im Mittelpunkt des Messeauftritts von Citrix selbst steht die im März angekündigte Metaframe Access Suite. Deren letzte Komponente, der "Password Manager", ist seit Anfang Oktober verfügbar. Diese Single-Sign-on-Lösung ermöglicht nun einen einfacheren Zugang zu Kennwort-geschützten Windows-, Web-, und Host-basierenden Applikationen, sofern diese in Metaframe bereitgestellt werden.

Für den diesjährigen Systems-Auftritt wünscht sich Klaus Scheibe, Marketingleiter von Citrix Zentraleuropa, dass das bisher hohe Niveau der Fachmesse gehalten wird. Denn auch im Vorjahr zeigte sich der Softwarehersteller - trotz insgesamt niedrigerer Besucherzahlen - mit dem Messeverlauf zufrieden - zumindest was die Qualität der Kontakte betraf. "Mittlerweile stammt ein Viertel unserer Leads im vierten Quartal von der Systems", resümiert Scheibe. So bleibt die Münchener Herbstausstellung neben der Cebit, Exponet Wien und Internet Expo Zürich ein unverzichtbarer Termin im Messekalender von Citrix.

Mittelstand im Visier

Im Fokus des diesjährigen Systems-Auftritts von IBM steht ganz klar der Mittelstand. Nach den Erfahrungen der Vorjahre gehören zwei Drittel aller Messebesucher zu dieser Kundschaft. Und mehr als die Hälfte der letztjährigen Systems-Besucher kamen weder auf die Cebit noch zu einer anderen IT-Fachmesse.

In der Halle B3, Stand 359/360, hat IBM 700 m2 für sich und seine Partner gemietet. Auf den über 30 Demopunkten können sich Interessenten über die gesamte Lösungspalette von Big Blue informieren. Die Software Group zeigt ihre auf den Mittelstand zugeschnittenen Lösungen, also die mit der Erweiterung "Express" versehene Software. Dazu zählen der Applikationsserver "Websphere", die Datenbank "DB2", die Messaging-Infrastruktur "Lotus" und die System-Management-Suite "Tivoli". Alle vier Module von Websphere Express sind in München live zu begutachten.

In Halle A2, Stand 309/310 zeigt IBM die nach der Übernahme von Rational "geerbten" Entwicklungswerkzeuge.

Einen weiteren Schwerpunkt des IBM-Messeauftritts bildet das Thema Open Source. Die Company präsentiert Thin Clients, die auf einen Linux-Server zugreifen. Dort befinden sich alle Anwendungen und Daten eines Musterunternehmens.

2002 waren 38 Partner von Microsoft auf der Systems präsent, dieses Jahr sind es deren 57. Auch der Hauptstand 331 des Softwarekonzerns in Halle A2 kann sich mit einer Gesamtfläche von 1.800 m2 sehen lassen. Neben den durch die Akquisition von Navision und Great Plains neu dazugekommenen ERP-Produkten (siehe Beitrag Seite 44 der vorliegenden Ausgabe) stellt Microsoft natürlich auch seine klassische Server-Linie vor. Dazu zählen nicht nur das Betriebssystem Windows Server 2003 selbst, sondern auch die Server-Software Biztalk und Commerce, der Content-Management- und Sharepoint-Portal-Server, Exchange und SQL sowie weitere Server.

Außerdem informiert Microsoft über die neuen Lizenzmodelle und wie man mit geschicktem Erwerb von Lizenzen bares Geld sparen kann. Auch die neuesten Entwicklungswerkzeuge für die Dotnet-Architektur werden in München zu begutachten sein. Microsoft zeigt dort, wie man mit Web Services personalisierte Informationen erstellen kann.

Eine wichtige Rolle wird das Thema Informationsmanagement spielen. Hier ist Microsoft mit Produkten wie "Visio" zum Steuern von Projektabläufen und "Rights Management" zum Sichern von Urheberrechten von Dokumenten dabei. Ein echtes Highlight können die Besucher bereits am ersten Messetag erleben, wenn Microsoft sein brandneues Büropaket "Office 2003" vorstellen wird. An den darauf folgenden Tagen können sich Interessierte davon überzeugen, ob diese Software tatsächlich wie versprochen Arbeitsabläufe optimieren hilft.

Gemeinsam mit DNS präsentiert sich Sun in München. Beide Unternehmen werden die neuen Linux- oder Solaris-getriebenen Blade-Server, die bereits im DNS-Webshop erhältlich sind, den Endkunden präsentieren.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Messeauftritts von Sun in Halle B3, Stand 340, steht aber eindeutig das "Java Desktop System". Diese Linux-basierende Desktop-Alternative soll nur ein Viertel so viel kosten wie ein vergleichbares Windows-System. Star Office 7, das Konkurrenzprodukt zu Microsoft-Office, soll gar 80 Prozent unter dessen Anschaffungskosten liegen.

Für den Server offeriert Sun die neueste Version der eigenen "Java Enterprise System" genannten Produktlinie. Dahinter verbergen sich Lösungen fürs Identity Management, Web- und Applikationsserver, Integrationswerkzeuge sowie Module für Kommunikation und Workflow.

Auch Sun nimmt seine Partner mit auf die Systems - gleich 26 an der Zahl. Companies wie CC Compunet oder Danet zeigen, welche Lösungen sich mit der Serversoftware-Palette zusammenstellen lassen. Bei Infinigate stehen Spam-Abwehr und sichere E-Mail im Vordergrund. Die Open-Source/Linux-Flanke decken bei Sun die Wiederverkäufer Riess und XNA. Sie zeigen auf, wie man von Windows zu Linux und von Microsoft Word/Excel zu Star Office migrieren kann.

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