Die Free Software Foundation Europe (FSFE) hat eine Initiative gestartet, um die Verbreitung von alternativer Lesesoftware für das pdf-Dokumentenformat voranzutreiben. Auf der Hompage der Kampagne, findet sich unter anderem eine Liste von freier pdf-Software, die auf den gängigen Betriebssystemen arbeitet . Darüber hinaus stellt die FSFE eine Fülle von Informationen rund um das pdf-Dokumentenformat zur Verfügung.
pdf ist ein verbreitetes Format für den Austausch formatierter Dokumente. Es existieren verschiedene Versionen, von denen manche ein offener Standard, viele durch die International Organization for Standardization (ISO) anerkannt, einige jedoch auch mit Softwarepatenten belastet sind. Ziel der FSFE ist es, darauf hinzuweisen, dass es abseits der von pdf-Entwickler Adobe angebotenen Software Programme gibt, die nach Open-Source-Kriterien entwickelt wurden und die offenen Standards unterstützen, erläutert FSFE-Sprecher Matthias Kirschner.
Im Juli 2008 wurde die PDF-Spezifikation 1.7 von der ISO offiziell zu einem Standard (ISO 32000-1) erklärt. "Interoperabilität, Wettbewerb und Auswahl sind die Vorteile von offenen Standards, die eine Herstellerunabhängigkeit und somit ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis für die Kunden sicherstellen", meint Georg Greve, Präsident der FSFE. "Freie Software gibt uns die Kontrolle über die Software, die wir benutzen. Offene Standards sichern wiederum die Kontrolle über unsere Daten und erlauben die Implementierung des Formats durch verschiedene Anbieter", meint Projektkoordinator Jan-Hendrik Peters. "Wir wollen mit der Initiative demonstrieren, dass mit dem pdf-Format beides möglich ist", so Peters.
Auf der Webseite listet die FSFE eine Reihe von Software auf, mit der pdf-Dokumente gelesen werden können. Alle diese Programme seien freie Software, mit der die vier Freiheiten des Users respektiert werden. Diese werden von der FSFE als das Nutzen, Untersuchen, Weitergeben und Verbessern der Programme definiert. "Uns ist es bei derart weit verbreiteter Software wichtig, dass die Kontrolle nicht in der Hand eines einzigen Unternehmens liegt, sondern die Programme weiterentwickelt werden dürfen", so Kirschner. Darüber hinaus sei es wichtig, dass die offenen Standards zum Einsatz kommen, denn nur diese Formate sind für den User transparent und enthalten nur jene Informationen, die dem Standard entsprechen. Dadurch erhalten User die Kontrolle über ihren Rechner und es hilft ihnen, ihre Privatsphäre zu schützen. (pte/rw)