Innovative Produkte und Lösungen bestimmen das Wachstum

06.02.2000
Eine Trendanalyse zum deutschen Software-Markt legt die Management- und Technologieberatung Diebold vor. Die Debis-Tochter sieht vor allem im Software-Servicebereich steigende Geschäftschancen für IT-Anbieter.

Der IT-Markt zählt zu den weltweit wachstumsstärks-ten Branchen. Europa kann allerdings trotz hoher Wachstumsraten den Vorsprung gegenüber den USA noch nicht wettmachen: Laut den Marktforschern von Eito betrug das Marktvolumen für Hardware, Software und IT-Service 1995 weltweit rund 900 Milliarden Mark. 30,4 Prozent davon entfielen auf Europa, 15,4 Prozent auf Japan, und 40,8 Prozent wurden in den USA umgesetzt. In diesem Jahr rechnet man mit einem Marktvolumen von 1.700 Milliarden Mark. Daran werden die USA voraussichtlich einen Anteil von 43,6 Prozent haben, Europa 28,5 Prozent und Japan 11,8 Prozent. Insgesamt wächst das Marktvolumen in diesem Jahr um 9,7 Prozent. Europa liegt damit mit zehn Prozent über dem Durchschnitt, die USA liegen mit 8,4 Prozent darunter.

In Deutschland standen laut Diebold 1999 rund 174 Milliarden Mark an IT-Budgets zur Verfügung. 32 Prozent davon gingen in das Personalwesen, 23 Prozent in Hardware, 31 Prozent in das Segment Software/Services. Weitere 14 Prozent entfielen der Erhebung zufolge auf Kommunikationsausgaben. Nach Schätzungen der Experten werden die deutschen Unternehmen im Jahre 2003 mehr als 210 Milliarden Mark in den IT-Bereich investieren. Allerdings werden die Gelder für Hardware mit einem Anteil von 21 Prozent weniger stark als im Jahr zuvor fließen, auch das Personal verzeichnet mit 30 Prozent einen leichten Rückgang. Im Segment Software/Services rechnet man hingegen mit einem Plus von vier auf 34 Prozent, auch die Kommunikationsausgaben werden mit schätzungsweise 15 Prozent leicht ansteigen.

Das Wachstum im Bereich Software/Services hat sich der Erhebung zufolge allerdings etwas verlangsamt: Wuchs das Segment zwischen 1998 und 1999 noch um 8,6 Prozent, waren es im vergangenen Jahr nur noch 7,3 Prozent. Das entsprechende Marktvolumen betrug damit vor zwei Jahren 49,4 Milliarden und 1999 53,6 Milliarden Mark. In diesem Jahr rechnet man mit 57,6 Milliarden Mark.

Investitionen in System-Software und Standardapplikationen werden 25,2 Prozent des Betrages ausmachen, schätzt Diebold. Auf SW-Projekte wie IT-Consultig und Software-Entwicklung entfallen weitere 17 Prozent und auf die IT-Services (RZ-Services/Outsourcing, IT-Training, Equipment Services) 15,3 Prozent der Gelder.

Bei der Software bestimmen vor allem innovative Produkte und Branchenlösungen das Wachstum: So werden sich nach Ansicht der Experten Betriebssysteme nicht mehr so gut verkaufen, dafür wird die Nachfrage nach Datenbanken/Middleware und Entwicklungs-Tools steigen. Bei den Standardapplikation wird Office weiterhin gefragt sein, ebenso wie Programme für Sekundärprozesse (Rechnungswesen, Personal/MA). Eindeutiger Gewinner ist der Bereich Primärprozesse/Branchen. "Für Software-Anbieter ergeben sich daraus folgende Anforderungen: Innovationsfähigkeit, Schnelligkeit am Markt, ein globales Vertriebsnetzwerk und die Durchsetzbarkeit des Standards", so das Fazit bei Diebold.

Effizientes Projekt-Management in IT-Consulting ist nach Ansicht von Diebold künftig entscheidend für den Nutzen beim Einsatz neuer SW-Systeme. Dies bewirkt ein überproportionales Wachstum in den einzelnen Teilmärkten: Bei den SW-Entwicklungsprojekten nahm das Volumen im vergangenen Jahr um 12,3 Prozent zu, in diesem Jahr ist eines von 8,6 zu erwarten. Vor allem Individualentwicklung, Customizing, Sys-temintegration und Bodyleasing sind gefragt. Beim IT-Consulting war im Jahr 1999 nur ein Wachstum von 3,3 Prozent zu verzeichnen, in diesem Jahr rechnen die Analysten mit 12,3 Prozent. Das betrifft in erster Line den Bereich Management/Prozesse und Applikationen. (mf)

www.diebold.de

Zur Startseite