Ins Messer gelaufen

04.04.2002
Zum Beitrag "Pleiten, Pech und Pannen" in ComputerPartner 10/02, Seite 90, erreichte uns folgende Zuschrift:

Hinter dem von Ihnen geschilderten Fall Weinmann steckt mehr Konfliktpotenzial als von Ihnen dargestellt. Sie schreiben: "Nicht immer hat der Softwarehersteller den schwarzen Peter." Ich hingegen bin der Auffassung, dass gerade der Hersteller entscheidendes Konfliktpotenzial schafft(e). Besonders verschärft ist, dass Sage KHK einfach Funktionen abschaltet. Keine Kleinigkeiten, sondern Funktionen, anhand derer der Kunde seine Entscheidung fällt. Da Fachhändler keinerlei Informationen darüber erhalten, laufen wir voll ins Messer. So geschehen bei einem Mittelstandskunden. Dieser setzte bis 2001 auf das HWP-DOS 5.x und war sehr zufrieden damit. In Vorführungen - auch von Sage KHK - wurden die gewünschten Funktionen im HWP-WIN anhand der Version 3.0. präsentiert. Der Kunde fällte seine Entscheidung anhand der gesehenen Funktionen, obwohl er von anderen HWP-WIN-Kunden gewarnt wurde. Sage KHK beschwichtigte, dass man das HWP-WIN verbessert habe und es keine nennenswerten Probleme mehr gebe. So erfolgte im Oktober 2001 die Installation der Version 3.1, die zu diesem Zeitpunkt erschien. Die alte Version 3.0 wurde nicht mehr ausgeliefert. Leider fehlte eine wesentliche Funktionalität im Bereich Nachkalkulation, die so entscheidend ist, dass der Kunde keine richtige Nachkalkulation erstellen kann. Die Behebung wurde nach Drängen des Kunden im Dezember 2001 zugesichert. Leider ist sie bis heute nicht erfolgt. Summa summarum sitzen wir Fachhändler mitten drinnen und kriegen von beiden Seiten Feuer. So sehe ich Ihre Aussage in der CP-Meinung: "Aber ein guter Fachhändler macht nicht jedes Geschäft, nur weil der Kunde kein Geld hat." mit einem sehr tränenden Auge. Wir als Fachhändler können nur so gut sein wie das Produkt, das wir verkaufen. Sicherlich prüfen auch wir, ob ein Produkt für den Kunden passt oder nicht. Doch bei einem derartigen Geschäftsgebaren von Sage KHK kann man eigentlich nur dem Kunden sagen: "Nicht kaufen!" Insofern bleibt festzustellen: Wir hätten der Firma Weinmann nie HWP-WIN angeboten, da dies nicht den Aufgabenbereich eines Fahrzeugausrüsters abbildet. Andersherum ist die Frage zu stellen, da Sage KHK bei HWP-WIN scheinbar mit verdeckten Karten spielt, ob dieses Produkt überhaupt verkauft werden dürfte.

Oliver Richter

Alpha-Soft Computer Security GmbH

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