Inselstaat ist nicht nur stark bei der Herstellung von Bauteilen

11.05.1998

MÜNCHEN: Daß Taiwan eine dominierende Rolle bei der weltweiten Produktion von PC-Bauteilen, speziell in puncto Motherboards und Grafikkarten, einnimmt, ist kein Geheimnis. Doch auch bei Produktion und Export von Komplett-PCs wird der chinesische Inselstaat zunehmend stärker.Der PC-Markt ist ein Markt, der No-Names, da macht Deutschland keine Ausnahme. Während in anderen Branchen wie etwa Mode oder Autos die Marke extrem die Kaufentscheidung des Kunden beeinflußt, spielt dieser Faktor beim Computerkauf eine wesentlich geringere Rolle. Es zählt an erster Stelle der Preis und dann die Leistung.

Von dieser Tatsache profitieren die taiwanischen PC-Assemblierer. Da das Land nicht mit renommierten Namen wie Compaq, Hewlett-Packard oder Siemens aufwarten kann, spezialisierte man sich bisher auf das Gebiet der OEM-Produktion. Inzwischen tauchen jedoch auf dem europäischen und amerikanischen Markt zunehmend Gehäuse mit mehr oder weniger bekannten Taiwan-Labels auf.

So finden beispielsweise Desktop-PCs von Herstellern wie Acer oder First international zuhnehmend mehr Abnehmer. Im ersten Quartal 1998 verblieben nur drei Prozent der PC-Produktion im eigenen Land, 27 Prozent der Geräte gingen in andere asiatische Länder, 35 Prozent in die USA, 26 Prozent wanderten nach Europa und neun Prozent in den Rest der Welt. 72 Prozent der Produkte waren OEM-Erzeugnisse, die Rate nimmt jedoch ab. Im zweiten Quartal verzeichnet auch die kostenbewußte Taiwan-Industrie einen Trend zu Pentium-II-basierten PCs. (akl)

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