Foto: Dell Technology
Im Jahresvergleich 2024 zu 2023 sind die weltweiten Umsätze von Insight Enterprises von 9,2 auf 8,7 Milliarden Dollar, also um fünf Prozent gesunken. Und von einer Belebung des Geschäfts im vierten Quartal 2024 kann auch nicht die Rede sein, denn da fielen die Erlöse gar um sieben Prozent ab, von 2,2 auf 2,1 Milliarden Dollar.
Explizite Geschäftszahlen für Deutschland listet Insight nicht auf, nennt sie aber für die EMEA-Region (Europa, Nahost, Afrika), wo Deutschland einen deutlich zweistelligen Prozentanteil zu den Erlösen beitragen dürfte. In EMEA sind die Erlöse von Insight Enterprises noch stärker zurückgegangen als im weltweiten Durchschnitt. Im Jahresvergleich 2024 zu 2023 ist hier ein Abstieg um zehn Prozent zu verzeichnen, von 1,6 auf 1,4 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal 2024 betrug der Umsatzrückgang in EMEA gar 18 Prozent (von 391 auf 320 Millionen Dollar).
Immerhin agiert Insight Enterprises sehr profitabel, die Bruttomarge ist weltweit und in EMEA auf über 20 Prozent angestiegen. Daraus ergab sich beispielsweise 2024 in EMEA ein Nettogewinn von 46 Millionen Dollar, ein Anstieg um 21 Prozent gegenüber 2023. Und diese erfreulichen Zahlen lassen auch die Insight-Präsidentin Joyce Mullen frohlocken: "2024 haben wir ein weiteres Rekordjahr erzielt - mit einer Bruttomarge von 20,3 Prozent und einem Cashflow aus dem operativen Geschäft in Höhe von 633 Millionen Dollar."
In seiner Bilanz listet der Systemintegrator auch die Umsatzaufteilung auf die drei Bereiche Hardware, Software und Services. Dieses Verhältnis variiert sehr stark von Region zu Region. Während Insights Hardware-Anteil am Umsatz weltweit bei 53 Prozent liegt, wurden 2024 in EMEA nur 36 Prozent der Erlöse mit dem Verkauf von Hardware erzielt, Tendenz: fallend. Dafür ist der Software-Anteil am Umsatz weltweit mit 28 Prozent deutlich niedriger als in EMEA (44 Prozent), allerdings sanken die Erlöse im Software-Lizenz-Handel in Europa in absoluten Zahlen um 20 Prozent, weltweit gab das "nur" einen Rückgang von vier Prozent.
Der einzige Bereich, in dem Insight zulegen konnte, war eben das Service-Geschäft, und das ist eine positive Nachricht, denn da lassen sich weit höhere Profite erzielen als beim Verkauf von Hard- und Software. In EMEA legten Insights Service-Erlöse in absoluten Zahlen um 23 Prozent zu, dementsprechend stieg der Service-Anteil am Umsatz von 15 auf 20 Prozent an, weltweit von 17 auf 19 Prozent.
Auch wenn nach Ansicht der Insight-CEO Joyce Mullen das Jahr 2024 schwierig war, weil sich viele Kunden aufgrund des makroökonomischen Umfelds mit Aufträgen zurückhielten, sei man mit dem Verlauf insgesamt zufrieden. Vor allem im Cloud-Bereich habe man zugelegt, hier insbesondere im Geschäft mit Google und AWS, im Microsoft-Umfeld ("Azure") sei man bereits gut aufgestellt. Explizit bezeichnete die Insight-Präsidentin noch das Business mit ServiceNow als ein Wachstumsfeld.
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