Creditreform

Insolvenzen im ersten Halbjahr rückläufig

06.08.2008
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2008 erneut zurückgegangen.

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen beträgt im ersten Halbjahr 2008 14.400 Fälle. Das entspricht einem Rückgang von 5,1 Prozent im Jahresverlauf (1. Halbjahr 2007: 15.180). Insgesamt befassten sich die Gerichte in Deutschland im ersten Halbjahr 2008 mit 76.700 Insolvenzfällen. Dies ist ein Rückgang von 7,5 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Auch die Verbraucherinsolvenzen verzeichnen im ersten Halbjahr 2008 - zum ersten Mal seit Einführung der neuen Insolvenzordnung - eine Abnahme: Um 7,2 Prozent auf 48.350 Privatpersonen gingen die Fälle zurück (Vorjahr: 52.120). Die "sonstigen" Insolvenzen (überschuldete Nachlässe, Insolvenzen von ehemals selbstständig Tätigen und Gesellschaftern) reduzieren sich im Jahresverlauf um 10,6 Prozent auf 13.950 Fälle.

In Westdeutschland nehmen die Unternehmensinsolvenzen nicht so stark ab wie in Ostdeutschland. Während sich im Westen die Konkurse von Betrieben um 2,7 Prozent auf 11.350 Fälle reduzieren (Vorjahr: 11.660), gehen die Insolvenzen im Osten um 13,4 Prozent auf 3.050 betroffene Unternehmen (Vorjahr: 3.520) zurück.

Der Schaden durch die Unternehmensinsolvenzen beläuft sich für das erste Halbjahr 2008 auf insgesamt 15,3 Milliarden Euro und beträgt damit 0,9 Milliarden Euro weniger als noch vor einem Jahr. Davon entfällt der Löwenanteil - nämlich 10,2 Milliarden - auf private Gläubiger; der öffentlichen Hand fehlen insgesamt 5,1 Milliarden Euro durch Insolvenzausfälle. Die durchschnittliche nicht einbringliche Forderungssumme pro Unternehmensinsolvenz beträgt für das erste Halbjahr 2008 708.000 Euro - im vergangenen Jahr waren es noch 711.000 Euro, die pro Insolvenz offen blieben.

Die insolvenzbedingt drohenden Arbeitsplatzverluste verringerten sich parallel zur Abnahme der Unternehmensinsolvenzen um 12,5 Prozent und belaufen sich für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres auf 164.500 Betroffene (Vorjahr: 188.000). Diese Zahlen gehen aus einer aktuellen Studie der Creditreform hervor. (mf)

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