Schritt 5: Markenführung

Inszenieren, um zu faszinieren

15.02.2013
Wenn Menschen kaufen, sind auch Gefühle im Spiel. Und wo sich Faszination offenbart, ist immer ein Markt. Was Marken also brauchen, ist "Sternenstaub" und ein wenig Magie, meint Anne M. Schüller.
Für gute Gefühle geben die Kunden gern Geld aus.
Für gute Gefühle geben die Kunden gern Geld aus.
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Aus der modernen Hirnforschung wissen wir: Alle Entscheidungen, die Menschen treffen, durchlaufen, bevor sie ins Bewusstsein gelangen, zunächst das limbische System. Dort werden sie emotional markiert, bekommen also ein Plus oder ein Minus, und werden dann im zerebralen Erfahrungsspeicher für weitere Zwecke abgelegt.

Dabei reagieren männliche und weibliche Hirne verschieden. Frauen denken, fühlen und handeln anders als Männer, das sagt uns schon der gesunde Menschenverstand. Und das sollte sowohl im Kundenkontakt als auch in der Mitarbeiterführung viel stärker berücksichtigt werden.

Gute Gefühle dürfen teurer sein

Für beide Geschlechter aber gilt: Für gute Gefühle wird Geld ausgegeben. Im warmen Licht der Begeisterung verblasst der Preis. Denken Sie nur mal an teure Uhren, schnelle Autos, Ihre Spendierfreude im Urlaub oder den Hauch von Nichts im Wäschegeschäft. Oder denken Sie an die Prachtbauten der Banken und die Ausstattung der Chefbüros im obersten Stock.

Was zeigt: Gute Gefühle spielen nicht nur im Consumer-Geschäft eine große Rolle. Gerade in den scheinbar so kühlen Management-Etagen herrscht Emotion pur: Privilegien, Statussymbole, verletzte Eitelkeiten und territoriale Eroberungsgelüste sprechen eine deutliche Sprache. Und wenn wir das alles doch wissen, dann brauchen wir nur noch die richtigen Worte zu finden.

Ihre Fragen dazu: "Wie lässt sich bei uns Faszination im Kleinen und im Großen einbauen? Wie können wir immer wieder neu für Überraschungen sorgen? Und wie lassen sich hierbei alle Sinne beleben?" Ein Beispiel dafür? Geld stinkt, sagt man gern. Und das stimmt. Also könnten doch Banken am Geldautomaten die Scheine beduften. Unser Stichwort dazu? Es heißt Emotionsdesign.

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