Intel: Abschied von BTX?

11.09.2006
Vor wenigen Jahren wurde der BTX-Standard federführend von Intel propagiert. Jetzt wo die ersten BTX-Rechner auf den Markt kommen, rudert Intel zurück.

Der BTX-Standard wurde federführend von Intel zu Zeiten entwickelt, wo Prozessoren noch weit mehr als 100 Watt Leistung verbrauchten. Mit einem neuen Motherboardkonzept wollte man der Abwärme Herr werden. BTX bietet die entsprechenden Features, um auch noch bei weitaus höheren Leistungsaufnahmen die Hitze abführen zu können.

Aber die Zeiten haben sich geändert. Statt größer zu werden, sinkt die Leistungsaufnahme der CPUs - dank Parallelverarbeitung (zwei und mehr Rechenkerne) und gleichzeitiger Verringerung der Taktfrequenz.

BTX-Boards sind also nicht mehr zwingend notwendig um den PC kühl zu halten. Das sah bislang auch die Industrie so und setzte den neuen Standard nur zögerlich ein. Nur wenige Unternehmen, wie beispielsweise Fujitsu Siemens und Maxdata, produzierten PCs in größerem Rahmen als BTX-Versionen.

Nun nimmt Intel selbst Abstand, vom BTX-Standard. Der Chipgigant stellt nämlich nicht nur Prozessoren, sondern unter anderem auch Mainboards her.

Aus der Roadmap 2007 seien alle BTX-Boards verschwunden, berichten Insider.

Auf Nachfrage erklärte Intel Unternehmenssprecher Markus Weingartner, dass diese Information stimme: 2007 seien keine neuen BTX-Boards geplant. Die Roadmap bis Ende 2006 werde aber eingehalten und auch 2007 sind die schon vorgestellten Boards weiterhin erhältlich.

Dass BTX 2007 aus der Roadmap verschwunden sein, bedeute aber keine vollkommene Abkehr von diesem Standard, betont Weingärtner weiter. Nur zur Zeit sei BTX nicht notwendig, da die Prozessoren auch mit den herkömmlichen ATX-Boards ausreichend gekühlt werden können. Wie es in Zukunft aussehen wird, sei reine Spekulation.

Zur Startseite