CPU mit Rekordtempo

Intel Core i7-3960X Extreme Edition im Test

Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.

Intel Core i7-3960X: Test-Ergebnisse

Intel Core i7: Die ganze Famiilie auf einen Blick
Intel Core i7: Die ganze Famiilie auf einen Blick

Im Test stellt sich der Intel Core i7-3960X Extreme Edition (Straßenpreis: rund 900 Euro) dem bisherigen Rechenkönig Intel Core i7-990 Extreme Edition (ab 850 Euro). Zudem muss sich die runderneuerte Extreme Edition auch mit dem derzeit schnellsten Prozessor der "normalen" Sandy-Bridge-Generation im Test messen, dem Intel Core i7-2600K mit 3,4 GHz (rund 250 Euro). Aufgrund des immensen Preis- und Leistungsunterschiedes gehen die aktuellen AMD-Spitzenmodelle AMD Phenom II X6 1100T Black Edition (ab 165 Euro) sowie AMD FX-8150 (ab 220 Euro) außer Konkurrenz ins Rennen.

Mehrkern-Rechenleistung des Intel Core i7-3960X

So richtig in Fahrt kommt der Intel Core i7-3960X bei Programmen, die mehrere Rechenstränge parallel abarbeiten können. Bei gängiger Heimanwender-Software ist das so genannte "Multithreading" noch nicht so häufig anzutreffen - zumal viele Programme die immense Rechenleistung von Mehrkern-Prozessoren gar nicht benötigen - etwa Testverarbeitung.

Weit verbreitet ist das Multithreading hingegen bei Profi-Applikationen, beispielsweise in den Bereichen Analyse, CAD und Rendering. Letzteres Einsatzgebiet prüft etwa das Benchmark-Tool Cinebench 11.5. Mit knapp 10 Punkten stellt der Core i7-3960X Extreme Edition hier ein neues Rekordergebnis auf. Gegenüber dem Vorgänger Core i7-990 (8,73 Punkte) erarbeitete sich der Sechskern-Prozessor ein Tempoplus von gut 14 Prozent. Zum Vergleich: Die schnellsten AMD-Prozessoren FX-8150 und Phenom II X6 1100T erreichten unter Cinebench 11.5 nur gut 50 Prozent der Rechenleistung des Intel Core i7-3960X.

Prozessor

Cinebench 11.5 (Punkte)

Intel Core i7-3960X

9,96

Intel Core i7-990X

8,73

Intel Core i7-2600K

6,44

AMD FX-8150

5,79

AMD Phenom II X6 1100T

5,41

Überwiegend mit Integer-Operationen arbeitet die Finanzanalyse-Software Sungard Adaptiv Credit Risk 3.0. Der integrierte Benchmark nutzt ebenfalls alle vorhandenen (virtuellen) Rechenkerne eines Prozessors. Der Core i7-3960X war bei diesem Test voll in seinem Element und beendete den Benchmark bereits nach 145 Sekunden - ebenfalls ein neuer Rekord im Test. Gegenüber dem bisherigen Rechenkönig Core i7-990 (183 Sekunden) erzielte Intels neuer Hexa-Core ein Leistungsplus von gut 26 Prozent.

Prozessor

SunGard ACR 3.0 - Monte Carlo Simulation (Sekunden)

Intel Core i7-3960X

145

Intel Core i7-990X

183

Intel Core i7-2600K

218

AMD FX-8150

248

AMD Phenom II X6 1100T

284

System und Spiele-Leistung des Intel Core i7-3960X

Den Alltagseinsatz von gängigen Programmen auf einem Desktop-PC simuliert der Leistungstest PC Mark Vantage. Da bei dieser Software häufig nur ein oder zwei CPU-Kerne voll ausgelastet sind, kann sich der Intel Core i7-3960X Extreme Edition nicht so gut in Szene setzen. Gegenüber seinem Vorgängermodell 990X erarbeitete er sich lediglich ein Plus von knapp 4 Prozent. Und auch der Abstand zum Intel Core i7-2600K ist mit einem Zuwachs von 6 Prozent nicht der Rede wert.

Prozessor

PC Mark Vantage (Punkte)

Intel Core i7-3960X

9539

Intel Core i7-990X

9199

Intel Core i7-2600K

8999

AMD Phenom II X6 1100T

7264

AMD FX-8150

7189

Auch moderne Spiele profitieren beim Prozessor mehr von einer hohen Taktrate als von möglichst vielen Kernen. Hier kann der Intel Core i7-3960X dank Turbo-Modus ebenfalls auftrumpfen - gerade wenn nicht alle Kerne ausgelastet sind dreht der Sechskerner ja auf bis zu 3,9 GHz hoch. Aus diesem Grund fuhr der 3960X auch im Spiel Crysis ein neues Rekordergebnis ein. Um den Einfluss der Grafikkarte auf die Bildwiederholfrequenz zu minimieren, erfolgt die Messung bei einer Auflösung von lediglich 800 x 600 Bildpunkten, ausgeschalteter Kantenglättung und der niedrigsten Bildqualitätsoption mittels des integrierten Benchmarks. Unter diesen Einstellungen erreichte der Core i7-3960X eine durchschnittliche Bildwiederholrate von 225 Bildern pro Sekunde Klassenbester in dieser Disziplin war bisher sein Vorgänger Core i7-990 mit 192 Bildern pro Sekunde.

Prozessor

Crysis: 800 x 600 Bildpunkte, Low Quality (Bilder/s)

Intel Core i7-3960X

225

Intel Core i7-990X

192

Intel Core i7-2600K

188

AMD FX-8150

nicht gemessen

AMD Phenom II X6 1100T

119

Seine Dominanz stellte der Intel Core i7-3960X auch im CPU-Test des synthetischen Benchmarks 3D Mark Vantage unter Beweis. Hier können Prozessoren zeigen, wie schnell Sie beispielsweise die Wegfindung der künstlichen Intelligenz berechnet und physikalische Effekte korrekt simulieren. Sowohl die Wegfindung als auch Teile der Physikberechnung lassen sich in mehrere Aufgaben unterteilen, so dass alle vorhandenen (virtuellen) Rechenkerne beschäftigt sind. Der Intel Core i7-3960X setzte sich mit 68948 Punkten wieder klar an die Spitze des Testfeldes und war knapp 7 Prozent schneller als der Core i7-990.

Prozessor

3D Mark Vantage CPU (Punkte)

Intel Core i7-3960X

68948

Intel Core i7-990X

64695

Intel Core i7-2600K

54000

AMD FX-8150

46983

AMD Phenom II X6 1100T

46958

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