Notebooks: Centrino entkoppelt

Intel ebnet Weg für Drittanbieter von WLAN-Chips

03.12.2009
Intel will in der neuen Notebook-Plattform für 2010 die Integration von WLAN aufheben und stattdessen die CPU unter dem "Core"-Brand in den Mittelpunkt stellen. Drittanbieter von WLAN-Chips wittern Frühlingsduft.

Centrino steht für die Integration von Prozessor, Chipsatz und Drahtlos-Lösungen (Wi-Fi/WiMAX) in einer Notebook-Plattform, bisher soweit so gut. In der neuen Noterbook-Plattform für 2010 soll die CPU unter dem "Core"-Brand (z.B. Core i3/i5) in den Mittelpunkt gestellt werden. Wi-Fi und WiMAX-Produkte des Chipriesen werden abgekoppelt und erben Markennamen Centrino.

Da rund 40 Prozent der Intel-Prozessoren in Centrino-Notebooks fließen, rechnet man sich in Industriekreisen gute Chancen für Drittanbieter von WLAN-Chips aus.

Intel zufolge wird der Fokus auf Marketing und Branding (Markenentwicklung) rund um den Prozessor, speziell um den Intel Core Brand, den Verbrauchern die Entscheidung für die jeweils richtige Intel-Technologie erleichtern. Der Markenname Centrino soll künftig wie gesagt nicht mehr für eine ganze Plattform stehen, sondern für Wireless-Lösungen des CPU-Marktführers.

Intels CPU-orientierte neue Strategie wird es Notebook-Herstellern ermöglichen, frei Wireless-Lösungen einzukaufen. Die von "Digitimes" zitierten Quellen in Taiwan rechnen damit, dass somit 30 bis 35 Prozent des weltweiten Bedarfs an WLAN-802.11n-Chips von Drittanbietern wie Broadcom, Marvell Technology, Atheros, Realtek Semiconductor und Ralink Technology gedeckt werden könnte.

Letztere beide sind die einzigen WLAN-Chiphersteller aus Taiwan. Da die aktuelle Centrino-Plattform das mittlere bis High-End-Segment im Notebook-Markt adressiert, werden die ausländischen Chipsatzhersteller von Intels neuer Strategie am meisten profitieren, während den Herstellern der Inselrepublik nur bleibt, sich mehr auf das Einstiegs- und mittlere Segment zu konzentrieren, zitiert "Digitimes" die Branchenkenner auf Taiwan. (kh)

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