Intel macht dem Pentium mit MMX Beine

17.01.1997
MÜNCHEN: Wenn Intel sich regt, erstarrt die IT-Welt wie das Kaninchen vor der Schlange. So war das Weihnachtsgeschäft für die PC-Branche weltweit eher bescheiden. Und bei Apple führte der katastrophal schlechte Absatz von Performas in den letzten drei Monaten des Vorjahres gar zu einem Umsatzrückgang von zehn Prozent und einem Betriebsverlust von zirka 200 Millionen Mark. Ein wichtiger Grund für viele Analysten: die Käufer warten auf die neuen Pentium-Prozessoren mit MMX-Technologie.Eben die bringt Intel ab sofort mit seinen OEM-Partnern auf den Markt. Was können die MMX-Pentiums? Chip-Riese Intel verspricht: Sie sind zwischen zehn und 20 Prozent schneller als Pentiums ohne MMX, im Multimedia- und Kommunikationsbereich sollen es sogar bis zu 60 Prozent Leistungsplus sein. Möglich wird dies durch einen von 220 auf 277 Instruktionen erweiterten Befehlssatz und das SIMD-Verfahren: Statt einem Befehl nach dem anderen verarbeitet der MMX-Chip gleich ein ganzes Paket aus 64 Bits. Bildaufbau und -manipulation beispielsweise laufen so laut Intel um den Faktor vier schneller ab als bisher. Statt einfachem Stereoton soll in Zukunft Surround-Sound wie im Kino möglich sein. Und das bei einer deutlich geringeren Prozessorauslastung als beim herkömmlichen Pentium. Unsere Zielgruppe ist zunächst der private Bereich. Wie wir es kennen, sind die Spiele-

MÜNCHEN: Wenn Intel sich regt, erstarrt die IT-Welt wie das Kaninchen vor der Schlange. So war das Weihnachtsgeschäft für die PC-Branche weltweit eher bescheiden. Und bei Apple führte der katastrophal schlechte Absatz von Performas in den letzten drei Monaten des Vorjahres gar zu einem Umsatzrückgang von zehn Prozent und einem Betriebsverlust von zirka 200 Millionen Mark. Ein wichtiger Grund für viele Analysten: die Käufer warten auf die neuen Pentium-Prozessoren mit MMX-Technologie.Eben die bringt Intel ab sofort mit seinen OEM-Partnern auf den Markt. Was können die MMX-Pentiums? Chip-Riese Intel verspricht: Sie sind zwischen zehn und 20 Prozent schneller als Pentiums ohne MMX, im Multimedia- und Kommunikationsbereich sollen es sogar bis zu 60 Prozent Leistungsplus sein. Möglich wird dies durch einen von 220 auf 277 Instruktionen erweiterten Befehlssatz und das SIMD-Verfahren: Statt einem Befehl nach dem anderen verarbeitet der MMX-Chip gleich ein ganzes Paket aus 64 Bits. Bildaufbau und -manipulation beispielsweise laufen so laut Intel um den Faktor vier schneller ab als bisher. Statt einfachem Stereoton soll in Zukunft Surround-Sound wie im Kino möglich sein. Und das bei einer deutlich geringeren Prozessorauslastung als beim herkömmlichen Pentium. Unsere Zielgruppe ist zunächst der private Bereich. Wie wir es kennen, sind die Spiele-

nutzer die Ersten. Die professionellen Anwender folgen dann", beschreibt Intel-Geschäftsführer Joachim Rissmann, den Weg, auf dem er mit seinem neuen Chip den Markt erorbern will. Die herkömmlichen Pentium-Prozessoren werden zwar weiter gefertigt. In spätestens einem Jahr sollen aber alle Pentium-Prozessorstufen mit MMX ausgeliefert werden. Für ein ausreichendes Angebot an spezieller MMX-Software ist laut Intel gesorgt, da die Softwarehersteller frühzeitig in die Entwicklung des Chips eingebunden wurden.

Zur Zeit sind 166 und 200MHz-Pentiums mit MMX, sowie 150 und 166MHz-Pentiums für mobile Computer erhältlich. Der Tausenderpreis des 200MHz-Prozessors beträgt 550 US-Dollar, und liegt damit etwa zehn Prozent höher als für die bisherigen Pentiums. Letztere sollen sich "demnächst" - abhängig vom Alter des Motherboards - auch per Overdrive-Prozessor nachrüsten lassen. Ein Pentium Pro mit MMX soll in nächsten halben Jahr folgen. Grafikkartenhersteller haben indes von Intel auch in Zukunft nichts zu befürchten: "Die sind weiter nötig. Niemand will etwa für das Rendering unnötig CPU verbraten", gesteht Intel-Manager Wolfgang Petersen. (ld)

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