50 Prozent mehr Akkulaufzeit, doppelte Grafikleistung

Intel startet mobile Core-CPUs der 4. Generation

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Intels neue Mobile-Prozessoren sollen Notebooks und Ultrabooks eine erhebliche Verlängerung der Akkulaufzeiten bescheren. Über 20 CPUs der neuen Generation mit der Haswell-Mikroarchitektur sorgen aber auch für mehr Performance und bessere Grafikleistung.

Zirka ein Jahr nach dem Debüt der mobilen Core-Prozessoren der dritten Generation bringt Intel mit den Haswell-CPUs nebst den 8 Series Chipsätzen seine neue mobile Plattform auf den Markt. Über 20 neue mobile Core i3, Core i5 und Core i7 mit 4000er Modellnummern bietet Intel zum Start an. Die Prozessoren verwenden wie die Desktop-Modelle die neue Haswell-Mikroarchitektur. Haswell stellt eine Evolution von Ivy Bridge dar, Verbesserungen gibt es in vielen Bereichen. Auffälligstes Merkmal ist der neue AVX2-Befehlssatz sowie die neue Grafik-Engine Iris.

Die Fertigung erfolgt weiter im 22-nm-Prozess mit den 3D-Transistoren. Neben der höheren Performance - vor allem auch im Grafiksegement - sollen die neuen Core-CPUs deutlich längere Akkulaufzeiten ermöglichen. Hierfür sorgt aber nicht der Prozessor allein, sondern auch der neue 8 Series Chipsatz sowie kompaktere Packungstechnologien.

Deutlich mehr Akkulaufzeit

Die mobilen Core-Prozessoren der vierten Generation versprechen den größten Sprung in der Akkulaufzeit, den es bei Intel je gab. Beim HD Video Playback steigt dem Hersteller zufolge die in einem Ultrabook mit 50-Wh-Akku die Laufzeit von 6,0 auf 9,1 Stunden. Als Vergleich dient der Core i7-3667U mit dem neuen Core i7-4650U. Beide Prozessoren nutzen zwei Kernen sowie zusätzliches Hyper-Threading. Die Ivy-Bridge-CPU arbeitet mit 2 GHz Basistakt und bis zu 3,2 GHz Turbofrequenz. Der Haswell-basierende Core i7-4650U ist mit 2,0 GHz Grundtaktfrequenz und 3,3 GHz Turbotakt ähnlich spezifiziert. Während der Core i7-3667U mit 17 Watt TDP eingestuft ist, genügt dem Haswell-Modell 15 Watt.

Neben der 50 Prozent längere Akkulaufzeit beim Video Playback ermöglicht der neue Core i7-4650U auch bei typischen mobilen Workloads - simuliert mit MobileMark 2012 - eine Laufzeitverlängerung von 6,1 auf 8,3 Stunden (+36 Prozent). Die mit MobileMark 2012 ermittelte Performance steigt laut Intel gleichzeitig von 138 auf 155 Punkte (+12 Prozent). Deutlich erhöht sich auch die Standby-Zeit mit "Smart Connect" von 4,5 auf 10 bis 13 Tage. Bei Smart Connect bleiben mit der entsprechenden Betriebssystem-Unterstützung E-Mails, Social Media Feeds und anderer "Online-Content" auch im Standby-Modus des Ultrabooks auf aktuellem Stand.

Beim Abspielen eines HD Videos beziffert Intel den Energiebedarf eine 13,3-Zoll-Ultrabooks (Referenzdesign Tacoma Falls 2) mit einem Core i7-3667U auf 8,29 Watt. Mit dem Core i7-4650U nebst 8 Series Chipsatz sinkt der Wert auf 5,48 Watt. Bei Office-Applikationen ist der Vorteil mit der Haswell-Plattform ähnlich. In der Tabelle finden sie den Energiebedarf aufgeschlüsselt nach Display, CPU + Chipsatz und Plattform (RAM, SSD, etc):

Energiebedarf Ultrabook: Ivy Bridge vs. Haswell

Prozessor

CPU + Chipsatz

Display

Plattform Rest

Gesamt

Core i7-4650U / HD Video

1,90 W

2,05 W

1,53 W

5,45 W

Core i7-3667U / HD Video

3,16 W

2,05 W

3,08 W

8,29 W

Core i7-4650U / Office

2,05 W

2,30 W

1,66 W

6,01 W

Core i7-3667U / Office

3,03 W

2,30 W

2,81 W

8,14 W

Verantwortlich für die längeren Laufzeiten sind neben der geringeren TDP der CPU auch sparsamere Chipsatz-Komponenten und neue Integrationstechnologien. Die für die Haswell-Prozessoren neuen Chipsätze der 8 Series sind laut Intel ebenfalls in der TDP-Einstufung und ihrem Energiebedarf reduziert worden. Desweiteren bietet Intel bietet Intel für die Haswell-CPUs mit 15 und 28 Watt TDP eine neue 1-Chip-BGA-Lösung an. Hier verbaut der Hersteller erstmals den Prozessor sowie den Chipsatz (PCH) auf einer BGA-Platine. Damit sinkt der Stromverbrauch und der Platzbedarf ist geringer. Mit dem "Power Optimizer" besitzt Intel zudem eine Powermanagement-Technologie, die neben der CPU und dem Chipsatz (PCH) auch die Wireless-Komponenten und Devices von Drittanbietern kontrolliert. Gegenüber eine mobilen Plattform auf Basis von Sandy-Bridge-CPUs (2. Core-Generation) hat sich mit Haswell-Komponenten der Energiebedarf im Standby-Modus um das 20-fache reduziert.

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