Intels Connected Car: Kein Geschäft für EDV-Handel

26.09.1997
FELDKIRCHEN BEI MÜNCHEN: Zusammen mit Automobilhersteller Citroen stellte Intel auf der IAA '97 weltweit den ersten Prototypen eines Automobils mit seiner "Connected-Car"-Technologie vor. Damit sei "Unterhaltung, Kommunikation, Navigation und Information im Auto" von einer Station aus möglich, wirbt Intel.Es ist schon eine spannende Sache, die Intel da für 1999 plant: Bis

FELDKIRCHEN BEI MÜNCHEN: Zusammen mit Automobilhersteller Citroen stellte Intel auf der IAA '97 weltweit den ersten Prototypen eines Automobils mit seiner "Connected-Car"-Technologie vor. Damit sei "Unterhaltung, Kommunikation, Navigation und Information im Auto" von einer Station aus möglich, wirbt Intel.Es ist schon eine spannende Sache, die Intel da für 1999 plant: Bis

dahin nämlich sollen die ersten Versuchsmodelle von Citroen mit der neuen "Connected-Car"-Technologie durch Deutschlands Straßen rollen. Doch obwohl sich dabei alles um Kommunikation, Internet, CDs und Softwareprogramme dreht, wird sich der Vertrieb der Systeme wohl vorrangig über den Automobilhandel bewegen. "Ich glaube nicht, daß irgendein Autofahrer bei mir im Geschäft nach so einer Zusatzausstattung sucht - der fragt doch bei seinem Autohändler oder später mal im Kaufhaus" orakelt ein Fachhändler, der trotzdem bei Intel Interesse am Vertrieb der Connected Car Station anmelden will.

Intel mag sich bezüglich der voraussichtlichen Vertriebsentwicklung nicht festlegen, eine Firmensprecherin vermutet allerdings auch, daß Automobilzulieferer das Geschäft machen werden. Und natürlich der Hersteller Intel selber, der mit seinen Pentium-Modellen das jeweilige Herzstück der Navigations-, Kommunikations- und Informationsstation im fahrbaren Untersatz liefert. Ron J. Smith, Vice-President und General Manager der Computing Enhancement Group von Intel, rechnet damit, daß er im Jahr 2000 rund "zehn Prozent der neuzugelassenen Autos mit Connected Car ausstatten" kann. Das wären seiner Schätzung nach dann immerhin rund fünf Millionen fahrende Computer.

Auf der Automobil-Ausstellung IAA '97 konnten die Besucher den ersten Prototypen des Citroen Xsara bestaunen, in dem sich der Fahrer laufend über den Verkehr informieren kann, während sich der Beifahrer einen DVD-Spielfilm in Stereoqualität aus dem PC ansieht. Zudem gehören noch E-Mail, Sprachein- und -ausgabe und Navigationshilfen zu den Funktionen, die gelangweilte Autofahrer demnächst vom Stau-Frust erlösen könnten. Oder aber - wie Kritiker fürchten - die Fahrer ablenken und noch mehr Chaos auf den Straßen hervorrufen. (du)

Intels Connected-Car-Technologie: Erlösung aus dem Staufrust oder gefährliches Ablenkungsmanöver für den Fahrer?

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