Internet-Ökonomie

18.02.1999

FRANKFURT: Bis zum Jahr 2002 werden allein in Deutschland rund 100 Milliarden Mark auf dem elektronischen Handelsweg umgesetzt. Diese Voraussage stammt vom European Communication Council(ECC), einem Zusammenschluß von 30 Wissenschaftlern, die sich darüber Gedanken machen, unter welchen Voraussetzungen E-Commerce vom wirtschaftlichen Standpunkt aus lukrativ werden kann.

In ihrer Studie "Internet-Ökonomie-Strategien für die digitale Wirtschaft" kündigen sie allen Unternehmen, die ihre Waren über das Internet an den Mann bringen wollen, neue, unbequeme Spielregeln an.

Im Internet müsse der Marktanteil eines Unternehmens möglichst schnell möglichst groß werden. Dazu müsse man Nutzer an sich binden, was nur durch das Verschenken digitaler Produkte erreicht werden könne. Dazu gehören zum Beispiel Software oder Informationen. Das Geld würden Unternehmen dann durch Komplementärgüter, Services und neue Versionen verdienen. Voraussetzung sei jedoch, so das ECC, daß das Wettbewerbsrecht in Deutschland erst einmal geändert werden müsse, denn im Moment gilt das Verschenken von Produkten noch als unlauter.

Des weiteren seien Einzelkämpfer gerade im Internet immer weniger überlebensfähig. Die Kunden wünschen nicht mehr Einzelprodukte, sondern Lösungen. Die Folge: Die Unternehmen kommen um Kooperationen im Netz der Netze nicht mehr herum.

Auch die Kommunikation mit den Kunden wird sich durch das Internet ändern. Die Anbieter dürften sich in Zukunft nicht mehr auf ihre Vermutung bezüglich der Bedürfnisse ihrer Kunden verlassen. Internet-Konsumenten wollen das Produkt ihrer Wahl selbst zusammenstellen und direkt über das Netz mit ihrem Lieferanten kommunizieren. Das bedeutet laut ECC allerdings eine völlig neue Kundenkommunikation. (gn)

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