Arbeitsmarkt

Internet-Profis sind gefragt wie nie

09.10.2013
Von Andrea König
Die Nachfrage nach Internet-Experten ist groß und wird noch zunehmen. Auf Bewerber warten Jobs in den Bereichen Mobile, Business Intelligence, Produkt- und Customer-Relationship-Management.
Dirk Köhler, Goodgame Studios: "Den Schritt in die Internet-Branche habe ich nie bereut. Die Branche entwickelt sich ständig weiter, und man lernt jeden Tag dazu."
Dirk Köhler, Goodgame Studios: "Den Schritt in die Internet-Branche habe ich nie bereut. Die Branche entwickelt sich ständig weiter, und man lernt jeden Tag dazu."
Foto: Privat

Dirk Köhler ist einer von 210.000 Beschäftigten, die laut Studie des eco-Verbandes und der Unternehmensberatung Arthur D. Little heute in der deutschen Internet-Wirtschaft arbeiten. Bis 2016 rechnen die Studienautoren mit einem Zuwachs von weiteren 80.000 Arbeitsplätzen.

"Den Schritt in die Internet-Branche habe ich nie bereut. Die Branche entwickelt sich ständig weiter, und man lernt jeden Tag dazu", sagt Köhler, der als Lead Flash Developer beim Hamburger Spieleentwickler Goodgame Studios arbeitet. Wie viele kam der 33-Jährige über Umwege in die Branche. Nach einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und einigen Jahren Berufserfahrung holte er die Fachhochschulreife nach und studierte an der FH Lübeck Informationstechnologie. Eher zufällig rutschte er in die Games-Branche und fing in einer Hamburger Spielefirma als Entwickler für Browser-Games an. Programmieren hatte er sich selbst beigebracht.

Keine vorgezeichneten Karrierepfade

Köhlers Werdegang verdeutlicht, was den Internet-Arbeitsmarkt auszeichnet. "Es gibt keine vorgezeichneten Karrierepfade, sondern es kommt auf Leistung und Berufserfahrung an. Wer während des Studiums bereits spannende Projekte übernommen hat, kann damit punkten", sagt Personalberaterin Saskia Thurm von First Circle. "Internet-Firmen und Online-Abteilungen von eher tradierten Unternehmen suchen nach wie vor sehr intensiv nach Online-Experten." Und keinem der Unternehmen falle es leicht, IT-Positionen zu besetzen.

Matthias Busold, Kienbaum: "Gut qualifizierte Kandidaten mit Berufserfahrung bewerben sich nicht auf ausgeschriebene Stellen."
Matthias Busold, Kienbaum: "Gut qualifizierte Kandidaten mit Berufserfahrung bewerben sich nicht auf ausgeschriebene Stellen."
Foto: Privat

Arbeitgeber suchen nach Entwicklern, Analysten, Administratoren oder Beratern mit Internet-Schwerpunkt. Für Kienbaum-Personalberater Matthias Busold gibt es drei Schwerpunkte: "Programmierer sowie Spezialisten für Frontend und Business Intelligence (BI) werden enorm nachgefragt."

Wer hier ein Studium und gute Projekte nachweisen könne, habe beste Aussichten. Exzellente BI-Spezialisten bringen ein mathematisch orientiertes Studium und Berufserfahrung in einem Unternehmen mit, das BI erfolgreich umsetzt. "So ein Kandidat bewirbt sich aber in der Regel nicht auf ausgeschriebene Stellen", sagt Busold.

An dieser Stelle beginnen die Schwierigkeiten für die Arbeitgeber. "Schalten Unternehmen ohne eine starke Arbeitgebermarke oder mit nicht positiv belegten Produkten Anzeigen für diese drei Hauptfelder, bewerben sich nur sehr wenige qualitativ hochwertige Kandidaten", weiß der Kienbaum-Personalberater. Dazu kommen häufig Standortschwierigkeiten. "Die Online-Industrie konzentriert sich stark auf Berlin, München und Hamburg. Unternehmen an anderen Standorten haben Probleme bei der Stellenbesetzung, das erleben wir sogar schon bei Ausschreibungen in Frankfurt oder im Rheinland", sagt Personalberaterin Saskia Thurm.

Auf der nächsten Seite geht es vor allem um Mobile-Entwickler und CRM-Spezialisten.

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