Handysparten-Verkauf nicht ausgeschlossen

Internet soll Nokia aus der Krise helfen

02.12.2009
Nokia-Vorstand Anssi Vanjoki hat weitere strategische Fehler des Unternehmens zugegeben. Es habe zu träge auf die Entwicklungen von Apple, Google oder dem Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) reagiert.

Nokia-Vorstand Anssi Vanjoki hat weitere strategische Fehler des Unternehmens zugegeben. Es habe zu träge auf die Entwicklungen von Apple, Google oder dem Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) reagiert.

Nokia-Vorstand Anssi Vanjoki: "Waren zu langsam."
Nokia-Vorstand Anssi Vanjoki: "Waren zu langsam."
Foto: Nokia

"Wir waren auf die Angriffe nicht optimal vorbereitet, weil wir den dazu erforderlichen Umbau sicherlich zu langsam angegangen sind. Im Prinzip war uns auch vor zwei Jahren schon klar, dass der Umbau keinen Aufschub duldet. Doch erst die Wirtschaftskrise hat uns die Dringlichkeit vor Augen geführt.", räumt Vanjoki im Interview mit dem Magazin Wirtschaftswoche ein.

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Am vergangenen Freitag gestand der Vertriebs- und Marketingvorstand von Nokia bereits im Interview mit dem Handelsblatt, dass Nokia in der Vergangenheit Fehler bei der Produktentwicklung gemacht hat. Das Unternehmen konzentriere sich zu sehr auf die technischen Grundlagen in der Entwicklung von Handys und habe das Thema Benutzbarkeit dabei vernachlässigt, sagte Vanjoki, der als ein möglicher Nachfolger des Firmenchefs Kallasvuo gilt.

Der Manager sieht in der Krise auch eine neue Chance. Sie habe gezeigt, dass das bisherige Geschäftsmodell veraltet ist und eine Neuausrichtung unausweichlich. Aus dem Handyhersteller soll in Zukunft ein Anbieter von Internet-Lösungen werden. "Heute arbeitet wirklich jeder bei Nokia an dieser Neuausrichtung, damit Nokia auch im Geschäft mit mobilen Lösungen und Applikationen ein starker Spieler wird. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Nokia gestärkt aus dieser Transformation hervorgeht.", so Vanjoki.

Langfristig könne man sich auch den Verkauf der Handysparte vorstellen, zitiert die Wirtschaftswoche den Nokia-Vorstand: "Man soll nie nie sagen. Doch heute sind unsere Fabriken und unser weltweites Logistiknetz ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, den wir nicht aus der Hand geben sollten. Noch bauen wir alle Handys selbst und sind unter anderem deshalb so erfolgreich, weil wir es schaffen, 500 Millionen Geräte pro Jahr in jeden Winkel der Welt zu transportieren."

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