Internetnutzern sitzt das Geld locker in der Tasche

30.01.2003

Allen Unkenrufen zum Trotz scheinen immer mehr Internetnutzer bereit zu sein, für attraktive Online-Leistungen auch entsprechend viel Geld auszugeben. Wie eine Studie des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und des Technologieberaters Sapient beweist, zeigte weit mehr als die Hälfte der 11.239 Befragten eine "hohe Zahlungsbereitschaft". Und das nicht nur einmal: Knapp 74 Prozent würden ein einmal gekauftes Angebot wahrscheinlich erneut nutzen.

Infos und Banking sind "in"

Wie der VDZ weiter berichtet, ist der Umsatz von Bezahlinhalten im Internet in den ersten drei Quartalen 2002 in Deutschland um 30 Prozent gewachsen. Die beiden Unternehmen schätzen, dass der Jahresumsatz in 2002 von 14 Millionen Euro auf 127 Millionen Eu-ro in 2005 steigen wird. Als Grund für diese optimistische Einschätzung verweisen die beiden auf die USA, die wieder einmal als Trendsetter für Europa im Allgemeinen und Deutschland im Speziellen dienen. Dort gaben Verbraucher allein in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres 300 Millionen Dollar für Inhalte oder Dienstleistungen im Internet aus.

Laut Studie akzeptieren deutsche Nutzer kostenpflichtige Leistungen am ehesten bei Wirtschaftsinformationen und bei OnlineBanking. Letzeres ist nicht ver-wunderlich, da die Online-Gebüh-ren in der Regel niedriger sind als beim Filialbesuch.

Hingegen ist kaum einer bereit, für Leistungen aus den Bereichen Klatsch, Gesundheit, Kultur und Erotik zu zahlen. Unter den Befragten zeigten sich junge Nutzer zwischen 14 und 29 Jahren am sparsamsten. Eigentlich kein Wunder, da diese Nutzergruppe am besten Bescheid weiß, wo man die aktuells- ten Leistungen, etwa Videos und MP3-Files, sogar ganz ohne Kosten runterladen kann. Dieses Wissen fehlt anscheinend den gesetzteren Jahrgängen, denn ab 50 Jahren ist die Zahlungsbereitschaft am höchsten. (go)

www.sapient.de

www.vdz.de

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