INTERVIEW/Altana bleibt trotz Dollarschwäche optimistisch

07.05.2008
Von Heide Oberhauser-Aslan Dow Jones Newswires

Von Heide Oberhauser-Aslan Dow Jones Newswires

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Spezialchemiekonzern Altana bleibt trotz der US-Dollarschwäche optimistisch, sein angepeiltes Jahresergebnis 2008 zu erreichen. Der Konzern habe Ende April seine Annahme für den US-Dollar-Euro-Wechselkurs im Jahresdurchschnitt auf 1,50 US-Dollar je Euro von zuvor 1,45 US-Dollar je Euro angepasst, sagte Vorstandsvorsitzender Matthias L. Wolfgruber am Rande einer Handelsblatt-Chemietagung in Düsseldorf zu Dow Jones. Infolge der Korrektur musste der in Wesel ansässige MDAX-Konzern auch seine Umsatzprognose revidieren.

Den Ertragsausfall infolge des schwächeren US-Dollars bezifferte Wolfgruber mit 2,5 Mio EUR. "Ihn werden wir über Preiserhöhungen und Produktivitätsmaßnahmen kompensieren", kündigte der Manager an. Eine Veränderung des Euro-Wechselkurses zum US-Dollar um 10 Cent innerhalb eines Jahres hätte bei Altana einen Einfluss von 30 Mio EUR beim Umsatz und von 5 Mio EUR beim operativen Ergebnis (EBITDA).

"Unsere Dollarabhängigkeit ist daher nicht so hoch", sagte Wolfgruber. Deshalb würde ein weiterer Verfall des US-Dollarkurses Altana unmittelbar nicht so stark treffen. Größer schätzt Wolfgruber die mittelbare Gefahr ein. "Wenn das Geschäft unserer Kunden in der EU, die sehr exportorientiert sind, nachhaltig beeinträchtigt würde, würde das schon die Bedingungen sehr erschweren", sagte er. "Ich bin überrascht, wie robust die Wirtschaft bei diesem Dollarkurs ist", fügte er hinzu.

Altana habe im ersten Quartal gezeigt, dass es über ein sehr robustes Geschäft verfüge und sich operativ sehr stark entwickele. Das Unternehmen rechnet 2008 mit einem Umsatz in einer Bandbreite von 1,44 Mrd bis 1,49 Mrd EUR. Das EBITDA soll 260 Mio bis 290 Mio EUR betragen. 2007 erzielte das Unternehmen Erlöse von 1,38 Mrd EUR und ein operatives Ergebnis von 248,5 Mio EUR.

Der Manager machte klar, dass er im Falle einer Abschwächung der Weltwirtschaft eher auf Volumen als auf Marge verzichten würde. Der in der Nische agierende Konzern ist hochspezialisiert und erzielt überdurchschnittliche Margen. Im ersten Quartal 2008 hatte die EBITDA-Marge bei 20,1% gelegen. "Wir würden auf gar keinen Fall eine längere Verwässerung unserer Margen hinnehmen, um Volumen zu generieren", sagte der Manager. Die Altana-Strategie setzte immer mehr auf Qualität als auf Quantität.

Wertsteigerungen generiere das Unternehmen auch, indem es Verschiebungen im Produktmix vornehme, sagte Wolfgruber. Dabei nehme das Unternehmen in Kauf, ein bisschen Menge zu verlieren, indem es in höhermargige Produkte investiere zulasten niedrigmargiger Produkte.

Konkurrenz aus Asien macht Altana in Europa nicht zu schaffen. In Asien selbst allerdings sei Konkurrenz, insbesondere im Geschäftsbereich Effect Pigments spürbar, sagte Wolfgruber. Altana habe in Asien "keine sehr großen mächtigen Wettbewerber" aber viele kleine. Damit könne das Unternehmen aber leben. Altana begegne der Herausforderung mit Innovationen, einer hohen Produktbreite und einer hohen Produktivität.

In China baut Altana derzeit drei Standorte für Additive, Effect Pigments und Electrical Insulation auf. "Für uns ist Asien, insbesondere China die Hauptwachstumsregion, sagte Wolfgruber.

Webseite: http://www.altana.de -Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com DJG/hoa/nas

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