Interview mit Karola Bode, Director Consumer Products bei Compaq Deutschland

10.08.1998

MÜNCHEN: Mit einer aggressiven Vermarktungsstrategie will sich Compaq einen der ersten Plätze im deutschen Consumer-Markt erobern. Karola Bode, die diesen Bereich bei der Compaq Computer GmbH unter ihre Fittiche genommen hat, erklärt im Gespräch mit ComputerPartner-Redakteurin Katharina Friedmann, was der PC-Riese diesbezüglich plant.

In einer Anzeige des Magazins Computerbild werden Compaq-PCs "so günstig wie im Supermarkt" angepriesen. Stehen Compaq-PCs künftig auch bei branchenfremden Discountern wie Aldi und Co. im Regal?

BODE: Wir haben mit unserer neuen Compaq-Presario-Produktlinie die Anforderungen des Marktes getroffen. Unser Business-Modell ist professionell aufgebaut. Wir haben nicht die Absicht, uns Marktanteile zu kaufen, sondern werden unser Geschäft weiter profitabel vorantreiben. "So günstig wie im Supermarkt+" soll klar kommunizieren, daß wir mit dem Compaq Presario nun neue Preispunkte besetzt haben.

Plant Compaq, auch über PC-Ketten zu verkaufen?

BODE: Den Verkauf über Retail-Ketten schließen wir nicht aus - allerdings halten wir es für unabdingbar, die Produkt-, Komponenten-, Preis- und Vermarktungsstrategie selbst zu entwickeln und umzusetzen. Die Verantwortung für unser Produkt werden wir nicht aus den Händen geben.

Im Fachhandel herrscht Unklarheit darüber, wie viele PCs ein Händler, der diese in sein Angebot aufnehmen will, mindestens abnehmen muß.

BODE: Neben unseren sich stets verändernden Standard-Konfigurationen bieten wir individuelle Händler-Konfigurationen an. Nur in diesem Fall verhandeln wir über Mindestabnahmemengen.

Wie viele PCs will Compaq im Consumer-Markt bis Ende des Jahres verkaufen?

BODE: Wir werden unseren Marktanteil im Q4/98 deutlich steigern. Das Ziel für 1999 ist, unter die Top Five des Consumer-Markts zu gelangen.

Wie werden sich die Preise der Compaq-Consumer-PCs entwickeln?

BODE: Wir werden in den jeweiligen Prozessor-Segmenten die im Consumer-Markt gängigen Preispunkte besetzen.

Werden die Compaq-PCs auch nach Ablauf dieser auf einzelne Monate beschränkten "Aktionen" noch in der zuvor angebotenen Konfiguration erhältlich sein?

BODE: Die Geschwindigkeit der Komponenten- beziehungsweise Prozessorentwicklung bringt es mit sich, daß sich Konfigurationen stets zu ihrem Vorteil verbessern. Insofern orientieren wir uns an den technologischen Roadmaps und bieten dem Endkunden zu einem aggressiven Preispunkt stets das Maximum an Leistung. Das bringt stets verbesserte Konfigurationen mit sich.

Wie sieht der "am deutschen Marktstandard orientierte Service & Support" für die Presario-Modelle in der Praxis aus?

BODE: Der Compaq Presario wird standardmäßig mit zwölf Monaten Garantie ausgeliefert. Für technische beziehungsweise anwendungsorientierte Fragen stehen zwei separate Hotlines zur Verfügung. In Planung sind weitere Optionen wie Vor-Ort-Service und Garantieverlängerung, die vom Endkunden individuell geordert werden können.

Compaq-PCs werden ja von der Schäfer IT-Logistik GmbH gefertigt. Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Dresdenern konkret aus?

BODE: Schäfer IT-Logistik agiert nach unseren Anweisungen. Die Fertigung in Dresden ist vollständig in unsere Kontroll- und Überwachungssysteme integriert. Das Compaq Technology and Quality Engineering in Kombination mit dem Fertigungs-Know-how unseres Produktionspartners garantiert höchsten Qualitätsstandard (ISO, SAP etc.) der Produkte.

Karola Bode, Director Unternehmensbereich Consumer-Products bei Compaq Computer Deutschland GmbH:

"Bis 1999 wollen wir zu den Top Five im Consumer-Markt gehören."

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