Interview mit Peter Bungard und Andreas Hansen von CHS

04.08.1999

FÜRSTENFELDBRUCK: Das Komponentengeschäft gewinnt zunehmend an Bedeutung. Broadline-Distributoren sehen hier für die nächsten Jahre ein großes Wachstumspotential. Experten rechnen mit jährlichen Steigerungsraten von rund 17 Prozent. In diesem Bereich verzeichnet auch CHS stark gestiegene Umsätze. ComputerPartner-Mitarbeiter Karl Fröhlich sprach mit CHS-Geschäftsführer Peter Bundgard und dem Leiter der Business Unit Components Andreas Hansen über den Assemblierungs-Markt und die Strategien des Grossisten.

Welchen Stellenwert hat das Geschäft mit Komponenten für CHS?

BUNDGARD: Der Absatz ist in den letzten beiden Jahren stark gewachsen. Das Komponentengeschäft trägt derzeit zirka 15 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Tendenz steigend.

HANSEN: CHS wächst im Komponentenbereich momentan um zirka 70 bis 80 Prozent.

Wie verträgt sich das Komponentengeschäft von CHS mit dem von Frank & Walter und Karma, die ebenfalls der Unternehmensgruppe angehören?

BUNDGARD: Unser Fokus liegt auf einem Kundenkreis, der große Stückzahlen ordert. 85 Prozent der Key-Accounts kaufen bei uns.

HANSEN: Karma adressiert die Top-400-Großkunden, während Frank & Walter kleine und mittlere Fachhändler bedient. Wir sprechen mit SCSI-Produkten und unserem Lösungsangebot vor allem Industriekunden an.

Komponenten-Einkäufer suchen immer das günstigste Angebot, CHS gilt aber nicht gerade als Billiganbieter.

HANSEN: Es ist richtig, daß wir im allgemeinen etwas teurer sind. Dafür bieten wir aber auch mehr Qualität und Service. Obwohl wir beispielsweise im Speicherbereich nur Markenware verwenden, testen wir jedes Modul beim Warenein- und -ausgang. Dadurch kostet bei uns Memory zwar eine Mark mehr, dafür gibt es aber so gut wie keine Reklamationen. Retouren kosten sehr viel Geld, den Fachhandel genauso wie den Distributor.

Welche Produkte sind besonders gefragt? Wo gibt es Lieferschwierig-keiten?

HANSEN: Wir machen die meisten Geschäfte mit Rotating Memory - sprich Festplatten, CD-Rom- und CD-RW-Laufwerken sowie Prozessoren. Schlecht verfügbar sind derzeit AMD-CPUs. Festplatten und CD-Rom-Laufwerke sind in ausreichenden Stückzahlen vorhanden. Die Tendenz bei Speichermodulen ist weiter fallend. Hier muß man sehr vorsichtig sein. Gute Preise sind meistens konträr zur Qualität.

Hat es aus Ihrer Sicht für Händler noch Sinn, PCs selber zu schrauben?

HANSEN: Es lohnt sich auf jeden Fall. Der Händler kann neue Produkte wesentlich schneller integrieren als Markenhersteller und ist zudem flexibler. Der Assemblierer hat zum Teil einen Technologievorsprung von mindestens vier Wochen, den er nutzen kann. Solange sich kleine Integratoren von den großen Herstellern abheben können, ist der Schraubermarkt nicht tot.

Für Andreas Hansen ist "die Qualität der Ware entscheidend".

CHS-Chef Peter Bundgard: "Unser Fokus liegt auf den Key-Accounts."

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