INTERVIEW/Samsung will im Bereich der Apps Boden gut machen

15.09.2010
Von Jung-Ah Lee DOW JONES NEWSWIRES

Von Jung-Ah Lee DOW JONES NEWSWIRES

SEOUL (Dow Jones)--Der koreanische Elektronikkonzern Samsung will bei kleinen Softwareprogrammen für Handys, den so genannten Apps, gegenüber den Wettbewerbern Boden gut machen. Bis zum Ende des Jahres will der zweitgrößte Mobiltelefonhersteller der Welt die Anzahl der Apps, die auf seiner eigenen Online-Plattform zum Herunterladen angeboten werden, von derzeit 4.000 Stück mehr als verdoppeln. "Das Wichtigste bei der Steigerung der verfügbaren Apps ist, die Zahl der dafür kompatiblen Geräte zu erhöhen", sagte Kwon Kang-hyun, der Vize-Präsident von Samsungs Content Service Team, im Interview mit Dow Jones Newswires.

Die Samsung Electronics Co ist erst vergleichsweise spät in das Smartphone-Geschäft eingestiegen. Auch mit dem Aufbau ihres eigenen App Stores namens "Samsung Apps" hat sich der Konzern Zeit gelassen. Zum Vergleich: Der iPhone-Hersteller Apple bietet in seinem App Store 250.000 Programme an. Der Internetkonzern Google stellt über seinen Android-Marktplatz immerhin bereits 80.000 Apps zu Verfügung, nachdem die Zahl vor rund sechs Monaten noch bei 30.000 stand.

Um die Software-Ressourcen zu erhöhen, hat Samsung ihr eigenes Betriebssystem namens Bada entwickelt und Ende 2009 auf den Markt gebracht. Samsung Apps ging dann im September 2009 an den Start. "Sollte sich die Zahl der auf Bada laufenden Handys erhöhen, wird die Anzahl der Apps vor Jahresende die Marke von 10.000 Stück übersteigen", sagte der Manager weiter.

Ihren App-Service wollen die Koreaner mit der Einführung neuer Smartphones wie dem "Wave" zudem in weitere Länder bringen. Gegenwärtig ist Samsung Apps in 100 Ländern verfügbar, 109 sollen es werden. Seit der Markteinführung des "Wave" im Juni liegt die Zahl der heruntergeladenen Apps, laut Kwon, bei 22 Mio Stück.

Nach Einschätzung von Analysten steht Samsung bis zur Wettbewerbsfähigkeit noch eine Ochsentour bevor. "Es ist nicht nur eine Frage, wie viele Apps der Konzern hat, sondern wer die besten in den jeweiligen Stores anbietet", sagte Kevin Lee von Woori Investment & Securities.

Dass der Konzern noch einen langen Weg vor sich hat, sieht auch Kwon so. "In zwei Jahren machen Smartphones rund 40% bis 50% des weltweiten Handymarkts aus", sagte er. Das bedeute, Samsung müsse weltweit mindestens 180 Mio dieser Geräte verkaufen, um ihren Anteil am Weltmarkt von rund 22% beizubehalten.

Webseite: www.samsung.com -Von Jung-Ah Lee, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/jhe

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